Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu UNICEF
Bielefeld (ots)
Die deutsche Unicef-Organisation steckt in der Krise. Der Öffentlichkeit war das seit dem spektakulären Rücktritt der Komitee-Vorsitzenden Heide Simonis am Samstag vergangener Woche klar. Nun kann auch Unicef selbst diese Erkenntnis nicht mehr verleugnen. Eilends mühen sich die Berufs-Wohltäter des deutschen Komitees um Schadensbegrenzung: Ein neues Leitbild wird versprochen, Finanzen sollen offengelegt, Verträge transparenter werden. Diese Schritte kommen spät - hoffentlich nicht zu spät. Denn unbestritten leistet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen segensreiche, bisweilen sogar überlebenswichtige Arbeit. Schon jetzt ist das Ansehen Unicefs durch die Querelen innerhalb des deutschen Komitees beschädigt, wie der Rückgang der Spendeneinnahmen allzu deutlich zeigt. Das ist beklagenswert. Unstrittig bleibt, dass Organisationen wie Unicef Geld für ihre Verwaltungsarbeit benötigen. Und es wäre blauäugig, den Einsatz professioneller Spendenwerber zu verdammen. Der Aufwand dafür muss allerdings angemessen bleiben. Es ist an Unicef, das nachzuweisen. Nur mit schonungsloser Offenheit lässt sich Vertrauen zurückgewinnen.
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