Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Männermangel an Schulen
Bielefeld (ots)
Nur jede zehnte Lehrkraft an nordrhein-westfälischen Grundschulen ist ein Mann. Und immer noch geht die Zahl der männlichen Lehramtsstudenten weiter zurück. Die Folge: Einige Kinder werden während der gesamten Grundschulzeit nur von Frauen unterrichtet. Das ist eine traurige Entwicklung. Schule muss Kinder auf das Leben vorbereiten. Und das ist nicht nur eine Frauenwelt. Wie sollen Schüler ein gesundes Verständnis vom Miteinander von Mann und Frau entwickeln, wenn sie in der Schule - und viel zu oft auch zu Hause - nur noch mit der einen Hälfte der Menschheit in Kontakt treten? Männer sind offenbar für die Arbeit mit Kindern immer schwerer zu gewinnen. Und wenn, dann findet man sie in der Position des Schulleiters. Fehlende andere Aufstiegsmöglichkeiten und eine zu geringe Entlohnung sind gewichtige Gründe für die Verweigerungshaltung der Männer. Noch immer scheinen sie Karriere und Ansehen als wichtiger einzustufen als die Kindererziehung. Einzige Lösung: Ansehen und Gehalt der Pädagogen müssen steigen. Niemand kann erwarten, dass Berufung allein die Berufswahl bestimmt. Lehrer erbringen für unsere Gesellschaft ein große Leistung. Diese sollte auch anerkannt werden. Wir wollen die besten Pädagogen für unsere Kinder - gerade auch in den Grundschulen. Aber gute Leute müssen eben auch gut bezahlt werden.
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