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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Nach der Pisa-Misere jetzt der Kita-Jammer?
Bitte nicht - auch wenn die Unicef-Studie noch viele Mängel bei der 
Kinderbetreuung aufzeigt. Denn Deutschland ist ja auf dem richtigen 
Weg.
Der Staat investiert Milliarden in den Ausbau der Betreuung. Gewiss 
fehlen noch Krippenplätze. Doch von heute auf morgen ist der lange 
ignorierte Mangel nicht zu beheben.
Die Kindergärten ihrerseits sind ebenfalls im Umbruch. Längst 
vergessen sind jene Zeiten, in denen es Eltern wie Erzieherinnen 
ausreichte, wenn die Jüngsten nur schön »betüttelt« wurden. 
Frühförderung ist schon lange kein Fremdwort mehr, Sprachtests sind 
schon fast Routine.
Das alles ist wichtig und richtig. Denn mittlerweile gilt es als 
pädagogische Binsenweisheit, dass die Grundlage für 
Persönlichkeitsentwicklung wie späteren Lernerfolg im 
Kindergartenalter gelegt wird.
Beschämen sollte uns allerdings die Tatsache, dass Deutschland laut 
Unicef nicht einmal halb so viel Geld für die Frühförderung ausgibt 
wie andere große Industriestaaten. Wenn von den Kindergärten 
pädagogische Großtaten verlangt werden, dann dürfen Erzieherinnen 
nicht länger mit weniger als 2000 Euro brutto abgespeist werden. Ganz
zu schweigen davon, dass die Ausbildung für diesen Beruf noch immer 
nicht bundeseinheitlich geregelt ist.
Wenn Kinder uns doch so sehr am Herzen liegen, dann sollten sie uns 
auch etwas mehr wert sein.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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