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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Es herrscht wieder Krieg im Nahen Osten. Und
wieder sehen wir die Bilder von zerfetzten Körpern, von leidenden 
Menschen und von hassverzerrten Fratzen. Und wieder wird auch in den 
europäischen Metropolen demonstriert: gegen den Krieg, für das Ende 
des Leids - aber auch gegen Israel.
So offen wird das allerdings selten ausgesprochen. Man versteckt sich
lieber hinter der lautstark postulierten Binsenweisheit, Unschuldige 
würden erneut zu Schaden kommen. Das beleidigt auch das Andenken an 
die vielen jungen Opfer.
Zu Schaden gekommen sind schon in den Jahren zuvor viele. Im 
Grenzgebiet zu Gaza regnete es Raketen. 5000 in knapp zwei Jahren. 
Demonstrationen gegen den täglichen Terror der Hamas blieben in den 
europäischen Metropolen aber aus.
Was noch schlimmer ist: Dieser Terror wird sogar bagatellisiert. Wie 
sagte doch Udo Steinbach, von 1976 bis 2007 Leiter des Deutschen 
Orient-Institutes, in den »Tagesthemen«: »Die Raketen auf Israel sind
nicht in Ordnung.« Der Islamwissenschaftler verharmloste damit die 
Hamas, die sich wie die Hisbollah und der Iran - dessen Präsident 
Mahmud Ahmadinedschad hält die Judenvernichtung zwischen 1933 bis 
1945 für einen von den westlichen Staaten erfundenen Mythos - die 
Vernichtung Israels, die Tötung von Juden auf ihre blutigen Fahnen 
geschrieben haben und damit das Erbe Adolf Hitlers antreten.
Das Trauma Holocaust begründet die inoffizielle Staatsdoktrin der 
jungen Nation: Nie wieder Opfer wollten die Juden sein, die den von 
Deutschen erbauten Gaskammern und SS-Erschießungskommandos entkommen 
waren. Nie wieder. Dafür bezahlen sie seit 1948 einen hohen Preis. 
Krieg und Terror sind seitdem trauriger Alltag.
Für ein bisschen Frieden liegt derzeit der Tauschkurs islamistischer 
Terrorist gegen toten israelischen Soldaten bei 300 zu 1. Auch gegen 
diese Barbarei der Hamas und der Hisbollah wird nirgendwo 
demonstriert - schon gar nicht von den Prominenten, die sich jetzt 
wieder mit der Kufiya, dem Palästinensertuch, kleiden. Wie übrigens 
auch die deutsche Neonazi-Szene, die ebenfalls die antijüdische 
Bedeutung dieses Kleidungsstückes kennt.
Israel ist nach Jahrzehnten des Leids vor allem an einem interessiert
- am Frieden. Dafür sollte demonstriert werden. Und nicht für die 
perfide Hamas. Die versteckt ihre Waffen unter den Röcken ihrer 
Frauen und den Betten ihrer Kinder, missbraucht Menschen als 
Schutzschilde, deren Tod sie jetzt in aller Welt beklagen lässt.
Wer hier demonstriert, sollte sich einmal in einen Flieger nach Tel 
Aviv setzen. Spätestens dann, wenn einem vor dem Abflug vom 
Sicherheitspersonal unter anderem die Schuhe mit einem Tuch 
abgerieben werden, um festzustellen, ob sich dort Sprengstoffspuren 
finden lassen, versteht man, dass Israelis nicht nur im Gaza-Streifen
jeden Tag ums nackte Überleben kämpft.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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