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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Wahlpflicht

Bielefeld (ots)

Wahlpflicht muss nicht erst eingeführt werden.
Sie besteht schon. Und zwar für jeden Unzufriedenen, jeden 
Besserwisser, jeden Schlaumeier dieses Landes. Getreu dem Motto »Wer 
nicht wählt, darf auch nicht motzen« muss sich schon zur Wahlurne 
oder zumindest bis zum Briefkasten bemühen, wer auf unser Gemeinwesen
Einfluss nehmen will.
Wo diese Erkenntnis nicht gereift ist, da helfen auch keine 
Zwangsmaßnahmen. Von der Strafandrohung bis zur Steuererhöhung wird 
untauglich bleiben, was Druck ausüben soll. Der Wähler will und darf 
nicht gezwungen, er will und muss begeistert werden. Begeistert, ein 
Projekt unterstützen zu können. Oder auch begeistert, ein Vorhaben 
verhindern zu können.
Für diese Begeisterung sind in erster Linie, aber eben nicht nur die 
Politiker zuständig. Wer ständig abschätzig über »die da oben« redet,
»die ja eh machen, was sie wollen«, der muss sich nicht wundern, wenn
die Mitmenschen das irgendwann auch glauben. Bis zum Wahlboykott ist 
es dann nur noch ein kleiner Schritt. Und dieser kleine Schritt ist 
zwar falsch, aber er steht jedem frei - und das muss auch so bleiben.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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