Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fall Dominique Strauss-Kahn
Bielefeld (ots)
Die Geschichte der »New York Times« schlug nicht nur bei Frankreichs Sozialisten wie eine Bombe ein: An der Glaubwürdigkeit der Frau, die angegeben hatte, von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn vergewaltigt worden zu sein, hätten die Ermittler Zweifel, hatte die »NYT« geschrieben. Das Gericht und die Ankläger waren sich einig und stimmten am Freitag der Freilassung des 62-Jährigen aus dem verschärften Hausarrest zu. Die Ermittler hatten Kontakte der Frau zu Verbrechern aufgedeckt. So soll sie einen Tag nach der angeblichen Tat telefonisch mit einem Häftling erörtert haben, welcher Vorteil aus einer Klage gegen Strauss-Kahn erzielt werden könne. Dass die Staatsanwaltschaft ihre Erkenntnisse öffentlich gemacht hat, verdankt Strauss-Kahn möglicherweise nur seiner Prominenz. Denn es sind etliche Fälle bekannt, in denen US-Staatsanwälte Entlastendes unterdrückt haben, um eine Verurteilung zu erreichen. Noch ist »DSK« nicht rehabilitiert. Aber seine Chance, wieder auf der politischen Bühne zu erscheinen und 2012 doch gegen Sarkozy für die Präsidentschaft zu kandidieren, ist gestiegen.
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