Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum vorerst geplatzten Kaufhof-Verkauf
Bielefeld (ots)
Lauter hätte der Paukenschlag kaum sein können, für den Metro-Chef Olaf Koch nach nur 17 Tagen im Amt gesorgt hat. Es ist eine faustdicke Überraschung, den Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof auf der Zielgeraden zu stoppen, die der Handelskonzern fast vier Jahre lang ins Schaufenster gestellt hatte und um die mindestens zwei potente Bieter buhlten. Die Lage an den Kapitalmärkten als wesentlichen Grund anzuführen, wirkt dabei fadenscheinig. Es dürfte vielmehr ganz entscheidend gewesen sein, dass für Metro am Ende der Preis nicht stimmte. Den 20 000 Kaufhof-Mitarbeitern verspricht die Nachricht vom bis auf Weiteres ausgesetzten Verkauf alles andere als ein Ende der quälenden Ungewissheit. Kochs Ankündigung, das Ertragspotential der Warenhauskette selbst heben zu wollen, weckt Erinnerungen an den Sanierungskurs des Rivalen Karstadt. Verlustreiche Filialen könnten geschlossen, Immobilien in besten Lagen verkauft werden. Das klassische Kaufhauskonzept hat sich überlebt. Nicht nur in Bielefeld könnte Kaufhof künftig kleiner Teil eines riesigen Shoppingcenters sein.
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