Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum »Igel«-Monitor
Bielefeld (ots)
Seit Jahren sind den Spitzenverbänden der Krankenkassen die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz »Igel«, ein Dorn im Auge. Jetzt nutzen sie das Internet, um auf die ihrer Ansicht nach zum großen Teil sinnlosen Selbstzahler-Angebote hinzuweisen. Das ist legitim, und wer sich die Seite anschaut, findet differenzierte, mitunter positive Bewertungen. Überzogene Stimmungsmache ist nicht zu erkennen.
Es darf dabei aber nicht vergessen werden, dass die Krankenkassen in einem gemeinsamen Bundesausschuss mit den Berufsverbänden der Ärzte bestimmen, was »Igel« ist und was nicht. Die jetzt gestartete Online-Initiative ist deshalb auch ein Marketing-Instrument im Verteilungskampf um den Milliarden schweren Gesundheitsmarkt. »Seht her, das meiste, was von uns nicht bezahlt wird, taugt nichts«: Mit dieser Botschaft lässt sich punkten.
Dem steht der Arzt gegenüber, der neben dem Wohl des Patienten auch die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis im Auge hat. Letztlich entscheiden muss der oft ratlose Patient. Er bekommt jetzt mehr Informationen an die Hand. Deshalb kann sich ein Blick auf die Internetseite durchaus lohnen.
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