Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu PCB in Eiern und Antibiotika in der Hühnermast
Bielefeld (ots)
Wenige Tage vor Ostern machen giftbelastete Eier Schlagzeilen. Diesmal ist sogar ein Bio-Betrieb betroffen. Kann man sich denn auf gar nichts mehr verlassen? Nun mal langsam. Die akute Gesundheitsgefahr, die von den Eiern ausgeht, ist gering. Völlig unklar ist bislang, woher das giftige PCB stammt. Von einem Futterpanscherskandal wie im Vorjahr sind wir weit entfernt. Es gibt keinen Anlass, den Betrieb oder die Bio-Branche zu verteufeln. Klären müssen die Behörden allerdings, ob der Verdacht frühzeitig genug gemeldet wurde, um die Verbraucher zu schützen. Das Langzeitgift PCB gehört in kein Ei - ob Bio oder nicht. Mehr Anlass zur Sorge gibt die Studie des NRW-Umweltministeriums, wonach bei mehr als 90 Prozent der Masthähnchen der Einsatz von Antibiotika festgestellt wurde. Auch wenn das Ministerium einen Rechenfehler korrigieren musste: Die Dimension bleibt gewaltig. Der Verdacht liegt nahe, dass die Medikamente als Wachstumsbeschleuniger missbraucht werden und die Bildung resistenter Erreger in Kauf genommen wird. Das wäre nun wirklich ein dickes Ei.
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