Westfalen-Blatt: zum Thema Bußgeld
Bielefeld (ots)
Künftig 70 Euro Bußgeld fürs Autofahren mit dem Handy am Ohr wären korrekt - und alles andere als Abzocke. Wer's nicht glaubt, sollte einfach mal von Bielefeld nach Paderborn fahren. Er wird erschüttert sein, wie viel Ignoranz und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer auf dieser - wie jeder anderen - Normalstrecke tagtäglich zu besichtigen ist. Dabei kostet der Verstoß heute schon 40 Euro zuzüglich 20 Euro Bearbeitungsgebühr und das sechsfache Briefporto. Offenbar reicht das bisherige Bußgeldmaß nicht aus. Da hilft allein der Dreh an der Daumen-, genauer an der Gebührenschraube. Was sonst? Mag sein, dass Verkehrsminister Peter Ramsauer mit seinem Vorstoß bei den Länderkollegen auf Granit beißt. Die Verlockung, sich beim Wähler lieb Kind zu machen, ist für sie einfach zu groß. Auch wenn die Zuschläge am Ende nicht ganz so drastisch ausfallen, Deutschland gleicht sich internationalen Gepflogenheiten an. Im Ausland wird etwa beim Überschreiten von Tempolimits richtig zugelangt - mit einem für alle spürbaren Erfolg. Selbst Deutsche können dort langsam fahren.
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