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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thyssen-Krupp-Chefkontrolleur

Bielefeld (ots)

Thyssen-Krupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hat ein dickes Fell. Und so prallten die massiven Vorwürfe der Aktionäre auf der Hauptversammlung des Stahlriesen an dem Manager ab, wie Wasser von einem Lotusblatt. Dabei ist er mitverantwortlich dafür, dass das Unternehmen beim Bau von Stahlwerken in Brasilien mehrere Milliarden (!) Euro in den Sand setzte. Und auch der Betrug beim sogenannten Schienenkartell sowie die kürzlich bekannt gewordenen Luxus-Reisen eines seiner Aufsichtsrat-Kollegen beschädigen Crommes Image. Der Jurist ist meilenweit davon entfernt, seinen »Laden« im Griff zu haben. Und obwohl er am Freitag sogar Fehler einräumte - an einen überfälligen Rücktritt als Chefkontrolleur denkt Cromme nicht. Er sitzt die Schwierigkeiten aus. Basta! Dabei hat Cromme Glück, dass ihm die mächtigste Person im Konzern Rückendeckung gibt: der 99-jährige Berthold Beitz, Chef der Krupp-Stiftung, die 25 Prozent an dem Stahlunternehmen hält. Beitz hat Cromme offenbar auserkoren, einmal seine Nachfolge anzutreten. Da passt ein Rücktritt nicht ins Konzept. Crommes Machtgier ist einfach nur peinlich.

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Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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