Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Zypern
Bielefeld (ots)
Die Zinsen gedrückt, mehr Zeit für die Rückzahlung und für das Reformprogramm herausgeholt - der zyprische Finanzminister Michalis Sarris hat in den letzten Stunden seiner Amtszeit noch einmal hart mit den internationalen Geldgebern verhandelt. Aus der Sicht seines Landes mag Sarris einiges herausgeholt haben. Dennoch ist es nicht angebracht, den Zurückgetretenen mit Lob zu überhäufen. Er war schließlich der Chef der Laiki-Bank, deren Geschäfte den Inselstaat mit an den Abgrund gezogen haben soll. Und welche Rolle Sarris bei dem möglichen Kapitalabfluss gespielt hat, soll eine Expertenkommission erst noch klären. Das ungeklärte Schicksal eines ehemaligen Finanzministers ist aber nicht so wichtig wie die Zukunft Zyperns. Die sieht nicht rosig aus. Alles wird noch schlimmer: So wie in Griechenland werden die Sparprogramme Zypern in die Rezession ziehen. Die Arbeitslosigkeit wird wie in anderen Krisenstaaten steigen, die Not der Menschen auch. Verantwortlich ist dafür nicht der Euro, sondern das zyprische Bankensystem und deren überholtes Geschäftsmodell. Auch dafür stand der Name Sarris.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell