Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schulkontrollen
Bielefeld (ots)
Die Ankündigung, Schulen bereits jedes fünfte Jahr zu überprüfen, sagt nichts über die Effektivität dieser Kontrollen aus. Wer das Wort »Unterrichtsbeobachtungsbogen« hört, dem schwant nichts Gutes. Prüfer sollen »Trifft zu« oder »Trifft nicht zu« in den Bereichen Schülerorientierung, Klarheit, selbst gesteuertes Lernen, Partnerarbeit oder Unterrichtsmedien ankreuzen. Doch wie sollen sie das beurteilen, wenn sie kürzer in Schulen verweilen? Sie werden auf die Darstellung der Lehrer angewiesen sein - wie heute. Ergebnis: Das Kollegium bereitet sich vor, putzt Schule heraus, wird gut beurteilt. Fertig! Qualitätskontrolle abgeschlossen! Kürzere Besuche sind der falsche Weg. Nur wenn ein Prüfer längere Zeit beobachtet, kann er sich ein realistisches Bild machen. Es gibt aber nur 90 Inspektoren. Aufgestockt wird wohl nicht - ein Fehler. Mehr Eigenverantwortung für Schulen, weniger Bürokratie und »Qualitätsanalyse nicht als lästige Pflichtübung« klingt immer gut. Mit der Reduzierung von 21 auf 4 durch die Schulen vorzulegende Dokumente bei der Prüfung ist es aber nicht getan. So wird das nichts mit mehr Qualität.
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