Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum OECD-Bildungsbericht
Bielefeld (ots)
Dass die Haltung der Eltern großen Einfluss auf Kinder hat, ist nichts Neues. Wenn das aber dazu führt, dass Rollenbilder verfestigt werden, Jungen und Mädchen in bestimmten Mustern verharren und sich Karrierechancen nehmen, ist das ein Warnsignal. Es führt laut OECD teilweise dazu, dass sich Mädchen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich wenig zutrauen und im Gegenzug Jungen wenig Interesse an sozialen Berufen zeigen. Dabei wäre es wichtig, diese Tendenzen aufzubrechen. Welches Elternteil wünscht sich nicht mehr männliche Erzieher und Grundschulpädagogen? Und warum soll nicht der nächste Physiknobelpreis mal wieder an eine Frau gehen? Schließlich wurde er knapp 200 Mal verliehen, nur zweimal an Frauen. Eltern, die weniger stark in überholten beruflichen Kategorien denken, sind aber nur ein Aspekt. Wenn es dabei bleibt, dass Sozialberufe schlecht bezahlt werden, braucht sich niemand zu wundern, dass Männer sie meiden - aus Angst, so keine Familie ernähren zu können. Erst wenn diese Berufe aufgewertet werden, wird sich auch die geschlechterspezifische Rollenfestlegung ändern.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell