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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Armutsbericht

Bielefeld (ots)

Wie kann das sein? Jenseits der Grenzen gilt Deutschland als Musterknabe - Frankreich, Griechenland und Spanien blicken neidisch auf unsere brummende Wirtschaft mit der hohen Beschäftigtenzahl. Zur gleichen Zeit malt der Paritätische Wohlfahrtsverband mal wieder schwarz, behauptet, Deutschland sei tief gespalten und die Zahl der Armen so hoch wie seit der Wiedervereinigung nicht. »Arm« ist jedoch relativ. Laut offizieller Statistik fällt jemand in diese Kategorie, wenn er weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat. Aber ist ein Alleinstehender mit beispielsweise 850 Euro im Monat arm? Nicht wirklich, denn Miete und Lebensmittel kann er damit bezahlen. In solchen Gutachten werde »die Verteilung von Einkommen, aber nicht Armut« gemessen, sagt der Berliner Politikwissenschaftler Klaus Schroeder zu Recht. Sozialverbände betreiben Alarmismus auch deshalb, um ihre Existenz und ihre Forderungen immer wieder neu zu rechtfertigen. An solchen Berichten haben sie ein ureigenes Interesse. Dass es bitterarme Deutsche gibt, ist unbestritten und im wohlhabenden Deutschland ein Skandal. Ihnen muss geholfen werden - aber ohne dass Sozialverbände die Situation dramatischer darstellen, als sie in Wirklichkeit ist.

Pressekontakt:

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Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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