Westfalen-Blatt: ein Kommentar zum Wald
Bielefeld (ots)
Eine Milliarde Euro gegen das Waldsterben. Das ist eine griffige Forderung. Mit der großen Zahl lässt sich der Bevölkerung klarmachen, dass das Thema wichtig und die Lage ernst ist. Und nebenbei, dass die Union sich kümmert. Über Bäume spricht vor allem die Ost-CDU vielleicht auch einfach lieber als über Braunkohle. Wald - das ist für viele Menschen ein mit Heimatgefühlen aufgeladener Begriff. Ein Wald ist gut zum Durchatmen, gut für die Tiere, gut fürs Klima. Wälder werden aber auch bewirtschaftet. Und Waldbesitzer haben geringere Einkünfte, wenn es oft stürmt, aber selten regnet und die Käfer kommen. Neben der Waldromantik geht es also auch schlicht um Schadenersatz. Da wäre es aber verkehrt, nur Geld zur Verfügung zu stellen, ohne zugleich den Weg zum Mischwald der Zukunft zu weisen: weniger Nadelbäume, weniger Flachwurzler; mehr Bäume, die Trockenheit vertragen. Deswegen ist der Wille zu einer Aufforstung, die klaren Regeln folgt, sehr zu loben - auch wenn deren Details noch auszuarbeiten sind. Zur Erinnerung: Die heutigen Wälder in Deutschland sind auch zum großen Teil menschengemacht.
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