Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Irak
Bielefeld (ots)
Seit mehr als drei Monaten werden zwei Deutsche - eine Mutter und ihr 20-jähriger Sohn - im Irak als Geiseln gefangen gehalten. Bereits zwei Ultimaten sind verstrichen, in denen die Geiselnehmer den Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan verlangten. Die Sicherheitskräfte im Land sind offenbar nicht in der Lage, die beiden Deutschen oder andere Geiseln zu befreien. Auch der gestrige Entführungsfall wirft ein bezeichnendes Licht auf die beunruhigende Sicherheitslage im Lande. Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass die uniformierten Geiselnehmer ungehindert an den Wachen vorbei in das Bagdader Finanzministerium eindringen konnten, stellt sich erneut die Frage, inwieweit die irakischen Sicherheitskräfte von extremistischen Gruppen und kriminellen Banden unterwandert sind, die Entführungen begünstigen und Erfolge bei der Fahndung verhindern können. Angesichts dieser risikoreichen Lage muss man sich doch fragen, warum Experten, die irakische Finanzbeamte schulen, dies ausgerechnet in Bagdad tun müssen. Warum werden diese Iraker nicht am Sitz des Unternehmens geschult? Schließlich geht es um Menschenleben, wie brutale Terroristen in der Vergangenheit schon so oft bewiesen haben.
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