Wenn das Herz in der Loipe schlapp macht
Ingelheim (ots)
Für viele Wintersportfreunde bedeutet Ski-Langlauf Entspannung pur. Doch wenn in der Loipe ein Notfall eintritt, kann die himmlische Stille schnell zur lebensbedrohenden Einsamkeit werden. Beim Herzinfarkt zum Beispiel zählt jede Minute! Ein Herzinfarkt in der Loipe, die weit entfernt von Rettungseinrichtungen und Verkehrswegen verläuft, gestaltet den Wettlauf mit der Zeit besonders schwierig.
Die Lyse-Therapie, bei der dem Patienten ein Medikament in die Vene gespritzt wird, das den Thrombus innerhalb kurzer Zeit auflösen soll, bietet eine Möglichkeit, bei der Rettung wertvolle Zeit zu gewinnen. Diese Behandlung ist schon frühzeitig am Unfallort oder auf dem Weg zum Krankenhaus einsetzbar.
"Der Zeitfaktor ist bei der Versorgung von Herzinfarkt-Patienten ganz wesentlich", betont Dr. Andreas Knez, der als Privatdozent und Oberarzt in der Abteilung für Kardiologie am Universitätsklinikum München über umfangreiche Erfahrungen mit Notfall-Patienten verfügt, deren Herz in der Loipe schlapp gemacht hat. "Innerhalb der ersten Stunde nach Auftreten der Symptome, der so genannten goldenen Stunde, muss die Durchblutung des Herzens wiederhergestellt werden. Vor allem in dieser ersten Stunde nach Schmerzbeginn profitiert der Patient am meisten bzw. können wir mit der Lysetherapie die meisten Patientenleben retten."
"Zeit ist Muskel" sagen die Mediziner. Deshalb gilt es, so schnell wie möglich, den Thrombus aufzulösen und den Blutfluss wieder herzustellen. Dies kann mechanisch in einem Herzkatheterlabor erfolgen. Wenn aber das nächste Labor, zum Beispiel durch erschwerte Rettungsbedingungen, erst spät erreicht wird, bietet die medikamentöse Lyse-Therapie eine sehr gute Möglichkeit, die verlorene Zeit aufzuholen. Je früher lysiert wird, desto besser. Bei der Behandlung in der Loipe ist es daher für das Überleben des Herzinfarkt-Patienten mitunter entscheidend, dass der behandelnde Notarzt mit einem Lyse-Präparat ausgestattet ist. "Leider ist dies jedoch noch nicht in allen Bundesländern der Fall", bedauert Dr. Knez. "Langläufer im Odenwald sind in dieser Hinsicht besser versorgt als die Wintersportfreunde im Allgäu, denn den hessischen Rettungsdiensten wird die Lyse bereits zur Verfügung gestellt, während die Verhandlungen in Bayern diesbezüglich noch nicht abgeschlossen sind."
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