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Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Steinbrück/Finanzkrise

Heidelberg (ots)

Wenn der Riese schwächelt, kann er nicht mit
der Solidarität der Zwerge rechnen, über deren Belange er vorher 
hinweggegangen ist. Schadenfreude wäre unter den gegebenen Umständen 
sicher die falsche Reaktion; dafür ist der Schaden zu groß und sind 
die Auswirkungen auch auf unsere Volkswirtschaft zu ernst. Aber dass 
sich die Bundesregierung von der abgewirtschafteten Regierung Bush 
jetzt nicht mehr als nötig in die Mithaftung für die Hypotheken-Krise
nehmen lässt, versteht sich von selbst.
Klare Worte des Finanzministers wie auch der Kanzlerin zum 
Verursacherprinzip: Die Master des Desasters sitzen oder saßen bis 
vor kurzem in der Wall Street und in der US-Regierung. Dort wurden 
"Verkehrsregeln" für die Zocker-Industrie verhindert, die gigantische
Werte bei sich akkumulierte und bei anderen vernichteten.
Der Vergleich mit dem 11. September 2001, der gelegentlich fällt, 
hinkt. Aber in wirtschaftlicher Hinsicht ist die Schadensbilanz kaum 
geringer. Und wenn "9/11" das politische Pearl Harbour der Neuzeit 
war, das Amerika in seinem Selbstverständnis getroffen hat, dann war 
es die Hypotheken-Krise in finanzpolitischer Hinsicht. Diesmal 
hausgemacht. Aber auch sie wird das Land verändern.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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