RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Steinmeier
Heidelberg (ots)
Ein Gruppenbild mit Aha-Effekt ist das Team Steinmeier nicht. Wie sollte es auch. Zum Einen kann der Kandidat keinen der bisherigen SPD-Minister übergehen, ohne Knatsch zu provozieren. Obwohl das in mehreren Fällen sehr nahe gelegen hätte. Sogar Ulla Schmidt, die ihm den Wahlkampfauftakt vermasselte, wurde nur vorübergehend aus dem Fenster genommen. Zum anderen ist die Liste der überwiegend politisch Namenlosen, die noch gar keine Kompetenz ausstrahlen können, nur Spielmaterial. So zusammengestellt, dass sie Steinmeiers geringe Popularität nicht noch erdrückt. Doch für einen Kurzwahlkampf, wie er bevorsteht, wären einige zugkräftige Namen hilfreicher gewesen. Das hätte bei Schröder mit Sicherheit ganz anders ausgesehen. Aber den plagten auch keine Zweifel, was die eigene Unübertrefflichkeit angeht. Das Gruppenbild mit Steinmeier wirkt ein wenig wie eine Pflichtübung. Und unterstreicht nur die erste Regel jeder Wahlkampfstrategie: Auf den Kandidaten kommt es an. Da allerdings ist nichts mehr nachzubessern.
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