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Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Wahlkampf-Umfragen

Heidelberg (ots)

Die demoskopischen Wasserstände verändern sich
seit Wochen kaum. Nicht einmal die Landtagswahlen vom Sonntag, die 
mit zwei Volltreffern bei der CDU endeten, lassen eine 
bundespolitische Trendverschiebung erkennen: Die Volksparteien 
bleiben auf ihren niedrigen Werten festgenagelt. Die SPD kann 
bestenfalls von ihrem Minimalziel träumen, Schwarz-Gelb zu 
verhindern. Das Ergebnis wäre wahrscheinlich die Neuauflage der 
Großen Koalition, die im Moment - allen Unmutsäußerungen zum Trotz - 
die Wählererwartung angesichts der Krise am besten abbildet.
Angela Merkel mit ihrer Scheu vor dem Risiko arbeitet Steinmeier 
gewollt oder ungewollt in die Hände. Indem sie die Zuspitzung und 
eine eindeutige Festlegung auf einen Politikwechsel scheut, hält für 
ihre Kanzlerschaft beide Optionen offen. Wenn es für Schwarz-Gelb 
nicht reicht, kann sie mit der SPD weiterregieren. Aber wie lange? 
Steinmeier hat die SPD auf den Ausschluss der Linken als 
Mehrheitsbeschaffer festgelegt. Jetzt. Das schließt aber die von 
wachsenden Teilen der SPD, von der Linken und von vielen Grünen 
angedachte Herstellung einer linken Regierungsmehrheit nach einem 
Koalitionsbruch in zwei Jahren nicht aus. Hier springt Merkel mit 
ihrer Ego-Kampagne zu kurz.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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