RNZ: Gerecht - Kommentar zum Urteil gegen Hussein K.
Heidelberg (ots)
"Das Urteil (...) erscheint angemessen. Nicht, weil es die politische Stimmung im Land beruhigt, sondern weil hier jemand vor Gericht stand, dessen Empathielosigkeit schlicht schockierend ist. Und weil die Richter von einer Wiederholungsgefahr ebenso ausgehen wie von der besonderen Schwere der Schuld. (...) Ein harter Richterspruch macht die Tote nicht mehr lebendig, aber er gibt zum Beispiel den Eltern der Ermordeten das Gefühl, dass der Staat Gerechtigkeit walten lässt. Der im Gerichtssaal aufkommende (und natürlich streng genommen falsche) Applaus bestärkt diesen Eindruck. Dass darüber hinaus auch gesellschaftlich eine beruhigende Wirkung zu spüren ist, gehört im Übrigen zu den gewollten Effekten der Rechtsprechung. Es geht auch darum, dass die Allgemeinheit die Justiz als gerecht empfindet. Nur darf dieser Umstand eben nicht allein ausschlaggebend sein. Strafe. Gefühl. Haft. Am Ende richtete Hussein K. unendlich viel Leid an. Es bleibt tiefe Traurigkeit."
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