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Kölner Stadt-Anzeiger: Massiver Angriff der IG Metall auf den DGB Huber stellt Zukunft des Dachverband und in Frage - weitere finanzielle Unterstützung in Zweifel gezogen

Köln (ots)

Die IG Metall stellt die Zukunft des DGB in Frage.
Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) unter 
Berufung auf vertrauliche Aussagen von IG-Metall-Chef Berthold Huber 
vor dem Beirat seiner Organisation. Die IG Metall, so Huber, müsse 
überlegen, ob sie das Geld, mit dem sie den DGB unterstütze, nicht 
besser für ein anderes Modell ausgebe. Mit 50 Millionen Euro ist die 
IG Metall der größte Finanzierer des DGB. Dem Dachverband der 
Gewerkschaften drohe "Handlungsunfähigkeit", wenn sich nichts ändere.
Ohne ein neues Zukunfts-Konzept "fahren wir schnurstracks in den 
Konkurs des DGB", sagte Huber laut einer Redemitschrift, die der 
Zeitung vorliegt.
Ein Sprecher der IG Metall bestätigte: "Ja, es gibt eine Debatte über
die Zukunft des DGB, an der sich natürlich auch ihr Erster 
Vorsitzender maßgeblich beteiligt." Huber habe vor dem Beirat "einen 
Weckruf an die eigene Organisation gerichtet, diese Debatte ernsthaft
zu führen". Ziel sei es aber "nicht, den DGB in Frage zu stellen, 
sondern ihn zukunftsfähig zu machen".
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger",
er selbst habe die Reform-Diskussion mit angestoßen. "Ich begrüße, 
dass die IG Metall meine Anregung an die Einzelgewerkschaften und an 
die Gliederungen des DGB aufgegriffen hat, sich Gedanken über die 
Zukunft des Dachverbandes und über notwendige Organisations-Reformen 
zu machen. An dieser Debatte beteilige ich mich und werde sicherlich 
auch eigene Vorschläge vorlegen." Huber greift die DGB-Spitze massiv 
an. "Schon heute scheint mir der DGB als Bund der Gewerkschaften 
gelähmt von der permanenten Diskussion über Sparprogramme". 
Angesichts dramatischer Einbrüche bei den Mitgliederzahlen und den 
Einnahmen helfe es "überhaupt nicht, auf irgendwelche 
Selbstheilungskräfte zu hoffen". Die Annahme, man könne "durch 
Sparmaßnahmen die Strukturen den verringerten Einnahmen anpassen", 
sei "nicht einmal eine strukturkonservative Scheinlösung". Letztlich 
führe dieser Weg zur Handlungsunfähigkeit.
Huber forderte daher eine Debatte über die Zukunft des DGB." "Hat der
DGB in seiner heutigen Konstitution überhaupt ein Geschäftsmodell? 
Oder ist das, was wir heute haben, eher der Tradition geschuldet?"

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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