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Kölner Stadt-Anzeiger: Politiker und Staatsrechtler verteidigen Verbot des "Anti-Islamisierungs-Kongresses" in Köln vom Samstag Kölner Staatsrechtler Höfling: Schaler Nachgeschmack

Köln (ots)

Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Bosbach, hält das Verbot des so genannten 
Anti-Islamisierungskongresses in Köln vom Samstag für richtig. ""Der 
Schutz von Leib und Leben der Bürger muss Vorrang haben", sagte 
Bosbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Traurig seien 
die Ausschreitungen einiger linksautonomer Chaoten. Auch der 
Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD) 
sprach von einer "absolut nachvollziehbaren Entscheidung" der Kölner 
Polizei. Diese habe "die Sicherheit der Veranstaltung und einen 
gewaltfreien Ablauf nicht garantieren können".
Der Kölner Staatsrechtler Wolfram Höfling, Experte für 
Versammlungsrecht,
sprach nach dem Verbot, mit dem die Polizei auf gewaltsamen 
Ausschreitungen
von linksautonomen Gegendemonstranten reagiert, von einem "schalen
Nachgeschmack". Grundsätzlich gelte, dass Gegendemonstranten eine
angemeldete Versammlung nicht stören oder verhindern dürfen", sagte
der Direktor des Instituts für Staatsrecht an der Universität zu Köln
dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Der Staat sei verpflichtet, der 
ursprünglich
genehmigten Demonstration zu ihrem Recht zu verhelfen. Durch das 
Verbot
habe die Polizei einen "Nicht-Störer" - nämlich die als rechtsextrem
eingestufte Organisation "Pro Köln" als Organisatorin der Kundgebung
- für die Aktionen von Störern in Anspruch genommen. "Es hinterlässt
immer einen schalen Nachgeschmack, wenn Gewaltbereite die Ausübung
von Grundrechten verhindern", so Höfling.
Trotzdem halte auch er das Verbot in diesem Fall für vertretbar. "Es
kann Situationen geben, in denen ein Verbot der ursprünglichen 
Demonstration
das einzige Mittel ist, größere Schäden für Leib und Leben 
abzuwende."
Höfling verwies auf Ausschreitungen linksautonomer 
"Krawalltouristen".
Von einer Kapitulation des Staates vor der Gewalt wollte Höfling 
nicht
sprechen. "Es gab tausendfachen Protest im Rahmen der 
grundrechtlichen
Freiheit: Wirte, die kein Kölsch ausschenken; Hoteliers, die die 
Unterbringung
bestimmter Gäste verweigern. Das allein lässt ja schon eine 
ablehnende
Atmosphäre entstehen." Für die Polizei sei die Problemlage "sehr 
komplex"
gewesen, weil friedlichen Gegendemonstranten "mit ihren - wie man
ja zugeben muss, durchaus fantasievollen und originellen - Aktionen
in der Lage waren, den Ablauf der ursprünglich geplanten 
Demonstration
so stark zu stören, und nun zusätzlich noch Gefahr für Unbeteiligte
durch die Linksautonomen bestand".

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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