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Kölner Stadt-Anzeiger: Afghanische Staatsanwältin kritisiert neues Ehegesetz: Vollkommen indiskutabel und unmoralisch Juristin bezeichnet Gender-Programme als "herausgeschmissenes Geld"

Köln (ots)

Die einzige leitende Staatsanwältin Afghanistans,
Maria Bashir,
hat das umstrittene neue Ehegesetz für die schiitische Minderheit in 
Afghanistan
als vollkommen "undiskutabel und unmoralisch" kritisiert. Das 
Vorhaben bedeute einen Rückschritt für die Frauen, den konservative 
Kräfte unter den Schiiten durchdrücken wollten, sagte Bashir dem 
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Einige der Inhalte des 
Gesetzes seien ihr nicht einmal aus Taliban-Zeiten in Erinnerung, so 
die afghanische Juristin weiter. Das Gesetz, dessen Unterzeichnung 
Präsident Hamid Karsai zunächst gestoppt hat, sieht vor, dass Frauen 
- wie zur Zeit der Taliban-Herrschaft - das Haus nicht mehr frei 
verlassen dürfen und ihrem Mann alle vier Tage sexuell zu Diensten 
sein müssen.
Bashir bezeichnete Millionen von Hilfsgeldern, die in Programme zur
Gleichheit von Mann und Frau gesteckt worden seien, als zum größten
Teil "herausgeschmissenes Geld". Oftmals fehle der Bezug zur 
afghanischen Wirklichkeit. Maria Bashir leitet die Arbeit von 82 
Staatsanwälten. Sie könne nicht behaupten, dass alle den "neuen Weg" 
einer an westlichen Maßstäben orientierten Rechtsordnung 
bedingungslos mitgingen, sagte sie.

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