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Kölner Stadt-Anzeiger: Opern-Regisseur Knabe kritisiert Kritik an Gewaltdarstellungen als "Heuchelei" Umstrittene Kölner Inszenierung von "Samson und Dalila" soll am 2. Mai Premiere haben

Köln (ots)

Köln - Als "Heuchelei" und "Bigotterie" hat Regisseur
Tilman Knabe
die empörten Reaktionen auf seine Kölner Inszenierung von Camille
Saint-Saens' Oper "Samson et Dalila" bezeichnet. Grundsätzlich habe
Kunst "das Recht und die Pflicht, die Wirklichkeit darzustellen" - 
die tatsächlich noch "weit grauenvoller"sei, sagte Knabe dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Fiktive Gewaltszenen in Schauspiel
und Oper gehörten zum "Alltag dieser Institutionen" und ihre Darstel
lung zu den professionellen Aufgaben des Personals. Zuschauern,denen 
die kritisierten Szenen nicht zusagten, könnten "ja die Augen zu
machen". Die Premiere ist zwar erst am 2.Mai, aber durch die 
öffentlich gemachte Weigerung von Solisten und Teilen des 
Opernchores, wegen exzessiver Gewaltdarstellungen in der Inszenierung
an den Proben teilzunehmen, ist dem Projekt bereits jetzt eine 
erhebliche Publizität zugewachsen. Knabe löst die Oper aus
ihrem biblischen Ursprungskontext und siedelt die Handlung im israe
lisch-palästinensischen Konflikt an. Mit der ihm vorgeworfenen "Provo
kation und Effekthascherei" habe das nichts zu tun, betonte der Regis
seur. Im übrigen seien alle Beteiligten im Vorfeld gründlich mit 
seinem Konzept vertraut gemacht worden,
so dass er "die Reaktionen so nicht
verstehen" könne.

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