Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr! Giordano prangert Gleichgültigkeit gegenüber rechter Gewalt an
Köln (ots)
Der Publizist Ralph Giordano geht nach den Neonazi-Morden hart mit der deutschen Politik und Gesellschaft ins Gericht. "Wo, um Himmels Willen, waren die V-Leute, die herhalten müssen für die legale Fortexistenz der NPD?", fragt er in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Und was, wenn die Ermordeten nicht sogenannte kleine Leute gewesen wären, dazu noch Menschen mit Migrationshintergrund, wie es heute so unschön heißt?" fügt Giordano hinzu. Er fürchte sich, schreibt der Publizist - und zwar "nicht vor der braunen Pest", sondern "vor der staatlichen und politischen Indifferenz ihr gegenüber". In dem Beitrag, der "Mein politisches Testament" überschrieben ist, zieht der Publizist eine Bilanz seines Lebens in Deutschland. "Ich bin angenagelt an dieses Land", so Ralph Giordano. Der Publizist betont, er sei "versöhnungsbereit gegenüber dem, der sich ehrlich müht, und das auch gegenüber jedem Nazi, der das tut, aber absolut unversöhnlich gegenüber jeder Art von Unbelehrbarkeit."
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