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Kölner Stadt-Anzeiger: Shell kann Kerosin in Wesseling nicht mehr abpumpen Jetzt sollen Bakterien das Schadstoff-Problem lösen

Köln (ots)

Vier Jahre nach dem Bekanntwerden des riesigen durch defekte Leitungen entstandenen unterirdischen Kerosinsees muss die Shell Rheinland AG in Wesseling die Sanierungsstrategie wechseln, berichten "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Kölnische Rundschau" (Donnerstagausgaben). Die vier Brunnen, die inzwischen 313.000 Liter abgepumpt haben, bringen nach Informationen der Zeitungen inzwischen kaum noch Schadstoffe nach oben. Der unterirdische See scheint zwar trockengelegt zu sein, aber mehr als zwei Drittel der ausgelaufenen Menge Kerosins ist im Erdreich gebunden. Über die Dauer der Sanierung wagt die Shell keine Prognose.

"Seit der zweiten Jahreshälfte 2015 zeichnet sich ab, dass wir über einen der vier Sanierungsbrunnen nicht mehr viel Kerosin abziehen können", bestätigte Hans-Gerd Grummel, verantwortlich für Anlagenzuverlässigkeit bei der Shell. In Spitzenzeiten beförderten die vier Brunnen bis zu 10.000 Liter Kerosin pro Woche nach oben, in der vergangenen Woche lag die Menge nur noch bei rund 700 Liter - vier Badewannenfüllungen.

Inzwischen hat das Unternehmen damit begonnen, das Kerosin auch mit alternativen Methoden abzubauen. Arbeiter trieben eine 100 Meter lange Rohrleitung in das verseuchte Erdreich, über die Sauerstoff in den Untergrund geblasen wird. Der Sauerstoff regt die Bakterien in der Erde an, das Kerosin zu beseitigen. Das Ganze funktioniert im Prinzip wie in einer normalen Kläranlage. "Offen und ehrlich gesagt, das wird viele Jahre dauern. Da muss man Geduld mitbringen", räumte Grummel ein. Shell hat über 40 Messstellen eingerichtet und so ermittelt, das sich das Kerosin auf einer Fläche von rund 40.000 Quadratmetern verteilt hat, was sechs Fußballfeldern entspricht.

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