DFB-Präsident Bernd Neuendorf: Bürokratie gefährdet den Breitensport - Ruf nach eigenem Sportministerium
Köln (ots)
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat vor der anstehenden Bundestagswahl einen deutlichen Bürokratieabbau und die Einrichtung eines eigenen Sportministeriums gefordert. "Die Bürokratie ist inzwischen so überbordend, dass sie meines Erachtens den Breitensport, der ganz überwiegend vom Ehrenamt getragen wird, gefährdet", sagte der 63-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Die Bürokratie ist inzwischen so überbordend, dass sie meines Erachtens den Breitensport, der ganz überwiegend vom Ehrenamt getragen wird, gefährdet", sagte Neuendorf. "Wenn ein Dorfverein in eine neue Flutlichtanlage investieren will, dann möchte niemand monatelang mit Behörden verhandeln, seitenweise Formulare ausfüllen und unzählige Auflagen erfüllen müssen. Das demotiviert Menschen, das lässt Engagement erlahmen." Der langjährige SPD-Politiker unterstützt zudem den Vorschlag der Union, ein Staatsministerium für Sport und Ehrenamt zu schaffen. "Es ist überfällig, dass der Sport eine Stimme am Kabinettstisch erhält. Eine Sportstaatsministerin oder ein -minister würde für mehr Sichtbarkeit sorgen, alle sportpolitischen Themen wären an einer Stelle gebündelt. Das wäre ein Riesenvorteil", so Neuendorf.
Der DFB-Boss verlangt zudem umfassende Investitionen in die Sport-Infrastruktur. "Viele Sportanlagen sind in einem bedauerlichen Zustand. Das betrifft Plätze und Vereinsheime, Turnhallen und Schwimmbäder, die teils in den 60er-Jahren gebaut und seitdem nicht oder nur notdürftig saniert wurden", sagte Neuendorf. "Wir brauchen in Deutschland wieder eine Infrastruktur, die bei den Menschen Lust erweckt, Sport zu treiben." Ihn mache es "fassungslos, dass in den Ballungszentren unseres Landes - sei es in Köln, Hamburg, Berlin oder München - viele Jugendliche, die Sport treiben wollen, daran gehindert werden, weil es die Kapazitäten nicht gibt. Es kann nicht sein, dass wir Kindern, die Bewegungsdrang haben, nicht diese Möglichkeit bieten können. Das ist beschämend."
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