Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Ausverkauf am Aktienmarkt
Frankfurt/M. (ots)
In dieser Woche wurden alle Hoffnungen auf ein Ende der Baisse an den internationalen Aktienmärkten zunichte gemacht. Der S&P 500- sowie der Nasdaq100-Index erreichten neue 5-Jahrestiefs. Auch der DAX fiel auf den tiefsten Stand seit April 1997. Damit durchbrach er seinen langfristigen Aufwärtstrend von 1982. Zeitweise rutschte das deutsche Börsenbarometer unter 3300 Punkte.
Ausgelöst hatte diesen Kurssturz in erster Linie der Insolvenzantrag der MCI WorldCom. In den USA schürte die Nachricht, dass die Großbanken Citigroup und JP Morgan dem Energiehändler Enron bei seinen Buchungstricks geholfen haben solle, neue Zweifel an der Seriosität der Bilanzierungspraktiken. Auch der Wirbel um den deutschen Finanzdienstleister MLP wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Bilanzfälschung nimmt kein Ende. Außerdem schockierte die deutliche Gewinnrevision der niederländischen Lebensversicherung Aegon die Anleger. Die Vertrauenskrise hat nun endgültig auch die Finanzbranche erfasst.
Ein Ende des Bärenmarktes scheint allerdings in greifbare Nähe zu rücken. Wann genau der Wendepunkt erreicht ist, bleibt offen. Denn obwohl die meisten Unternehmensberichte zuletzt positiv ausfielen, ist die Anlegerstimmung immer noch pessimistisch. Die Furcht vor weiteren Unternehmenspleiten sowie die drohenden Konflikte im Nahen Osten belasten das Klima. Diese Unsicherheit dürfte in den kommenden Wochen anhalten und für weiterhin deutliche Kursschwankungen sorgen. Plötzliche Kursstürze sind nicht auszuschließen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Commerzbank insbesondere konservativen Privatanlegern, Neuengagements zunächst zurückzustellen. Chancenorientierte Investoren können dagegen an schwachen Tagen selektiv Positionen in ausgewählten Value-Titeln, wie z.B. Allianz und Siemens, aufbauen.
Panikkäufe prägten in dieser Woche das Geschehen an den europäischen Rentenmärkten. Die Umlaufrendite erreichte mit 4,54 % ein neues Jahrestief. Damit sollten die Renditen allerdings ihren niedrigsten Stand erreicht haben. Nach wie vor liegt das Geldmengenwachstum weit über der von der europäischen Zentralbank festgelegten Zielrate. Mittelfristig zwingt dies die Notenbank zu Zinsanhebungen. Der neueste Ifo-Geschäftsklima-Index lag zwar unter dem Vormonatswert, blieb jedoch im Rahmen der bereits reduzierten Erwartungen. Dass die Konjunktur seit einiger Zeit kaum noch eine Rolle bei der Kursentwicklung spielt, ist als Zeichen für die Übertreibung sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt zu sehen.
Mittelfristig orientierte Privatanleger sollten vor diesem Hintergrund weiter Zurückhaltung bei Neuengagements vor allem in Staatstiteln und Pfandbriefen üben. Unternehmensanleihen dagegen stellen eine interessante Alternative dar, zumal sie vom Aufwärtstrend bislang nicht so stark erfasst wurden und somit im Vergleich attraktiver geworden sind. Bei diesen Papieren ist allerdings auf beste Bonität zu achten.
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