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Konrad Adenauer Stiftung e. V.

Die deutsch-amerikanische Partnerschaft: Initiative zur Bewältigung der Krise

Berlin (ots)

Am Vorabend des Besuchs von Außenminister Joschka
Fischer in Washington wurde von einer Gruppe führender politischer
Experten aus Deutschland und den USA eine Initiative unter der
Schirmherrschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung ins Leben gerufen, um
die deutsch-amerikanische Partnerschaft wieder auf den rechten Weg
zu bringen. Unter dem Vorsitz von Dr. Zbigniew Brzezinski und General
a.D. Klaus Naumann vertrat die Gruppe die Ansicht, daß die USA und
Deutschland bei der Formulierung einer transatlantischen Strategie
für den Großraum des Nahen Ostens zusammenarbeiten sollten. Nach
Meinung der Gruppe sollte bei der Stabilisierung der Lage im Irak
sowie bei der Umsetzung eines zukünftigen Abkommens zwischen Israel
und Palästina eine erweiterte Rolle der NATO ernsthaft in Betracht
gezogen werden. Als nächster Schritt wäre auch im Irak eine aktivere
Rolle für die NATO ins Auge zu fassen, sobald die internationalen
Rahmenvereinbarungen für eine solche Beteiligung vorliegen. Damit
würde die Institutionalisierung der transatlantischen Zusammenarbeit
in einem Bereich gefördert, der sowohl für die Vereinigten Staaten
als auch für Deutschland von zentraler strategischer Bedeutung ist.
Des weiteren wurden von der Gruppe bestimmte Maßnahmen benannt,
die für Deutschland und die USA im einzelnen wie auch für beide
Länder gemeinschaftlich Priorität haben sollten.
Deutschland muß nachweisen, daß es die NATO als wichtigstes
Instrument zur Durchsetzung seiner Sicherheitsinteressen betrachtet.
Deutschland sollte der Versuchung widerstehen, die Schaffung einer 
europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zum Aufbau 
eines "Gegengewichts" gegen die USA umzufunktionieren.
Vor allem der Erhalt der militärischen "Zusammenarbeitsfähigkeit" 
mit den Vereinigten Staaten muß für Deutschland Vorrang haben.
Die Entscheidungsträger in der deutschen Politik und ganz
besonders die deutsche Regierung sollten größere Anstrengungen als
bisher unternehmen, um in der Öffentlichkeit ein Bewußtsein für die
neuen Bedrohungen der nationalen und internationalen Sicherheit zu
wecken. Gleichzeitig müßte die Debatte über die nationalen
Sicherheitsinteressen Deutschlands ausgeweitet werden.
Trotz ihres militärischen Übergewichts sind die Vereinigten 
Staaten zweifelsohne bei der Lösung globaler Sicherheitsprobleme auf 
Verbündete angewiesen; echte Konsultationen mit diesen Verbündeten 
und besonders mit Deutschland sind unerläßlich.
Die Vereinigten Staaten sollten wieder zu dem von ihnen seit 1945 
so beständig und erfolgreich verfolgten Kurs der internationalen 
Kooperation zurückkehren.
Die Vereinigten Staaten sollten aktiv daran arbeiten, die 
Verbindungen zu ganz Europa wieder zu festigen, anstatt die 
Vorstellung von einem "neuen" und einem "alten" Europa zu 
zementieren.
Die Vereinigten Staaten müssen klarstellen, daß die Allianz für 
sie auch in dem Sicherheitsumfeld nach dem 9.11. eine zentrale 
Stellung bei der Formulierung eines transatlantischen Konsens 
einnimmt.
Rhetorische Ausfälle, die nur für das heimische Publikum bestimmt 
sind, sollten auf beiden Seiten vermieden werden.
Die USA und Deutschland müssen bei der weiteren Umgestaltung der
NATO eine zentrale Rolle übernehmen. Dabei müssen die USA den
Konsultationsprozeß innerhalb der NATO in vollem Umfang nutzen,
während Deutschland seinerseits sich umfassend für die militärische
Modernisierung der NATO engagieren sollte.
Deutschland und die Vereinigten Staaten müssen einen laufenden 
strategischen Dialog auf höchster Ebene führen, um 
Meinungsverschiedenheiten über mögliche Bedrohungen abzubauen und 
eine gemeinsame Politik zu erarbeiten.
Das Memorandum "Die deutsch-amerikanische Partnerschaft: Zur 
Bewältigung der Krise" ist unterzeichnet von den folgenden 
Persönlichkeiten in ihrer jeweiligen Eigenschaft.
Zbigniew Brzezinski                  Klaus Naumann, früherer      
                                        Vorsitzender des   
                                        NATO-Militärärausschusses
Robert Hunter,                       Wolfgang Schäuble MdB
   Rand Corporation
Michael Haltzel                      Ruprecht Polenz MdB
William Odom, Hudson Institute       Christian Schmidt MdB
Stephen Larrabee,                    Jürgen Herrmann MdB
   Rand Corporation
John Hulsman,                        Horst Teltschik, 
   Heritage Foundation                  Boeing Deutschland
Simon Serfaty, CSIS                  Rudolf Dolzer, 
                                        Universität Bonn
Juliane Smith, CSIS                  Michael Rühle
                                        Wilhelm Staudacher,
                                        Konrad-Adenauer-Stiftung
Karl-Heinz Kamp,
                                        Konrad-Adenauer-Stiftung
Den vollständigen Text des Memorandums (auch in Englisch) können
Sie beziehen über die Pressestelle der Konrad-Adenauer-Stiftung
(Susanne Kophal Tel.: 030/269 96 - 216;  Email: 
susanne.kophal@kas.de) oder über das KAS Transatlantik-Portal
www.transatlantik-netz.de.

Pressekontakt:

Ralf Jaksch
Pressesprecher
Tel.: 030-26996-222
Fax: 030-26996-261
eMail: ralf.jaksch@kas.de

Original-Content von: Konrad Adenauer Stiftung e. V., übermittelt durch news aktuell

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