Solidarität mit Flüchtlingen zeigen
Hilfswerke fordern in gemeinsamem Appell mehr Schutz für Vertriebene
Stuttgart (ots)
Angesichts der jüngsten Fluchtwellen vor Gewalt in Libyen und Hunger in Ostafrika fordern Hilfswerke mehr Schutz und Hilfe für das Millionenheer von Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit. Zum 60. Jahrestag der UN-Flüchtlingskonvention am 28. Juli richten die Diakonie Katastrophenhilfe, Caritas international und UNICEF Deutschland den Appell an Politik und Gesellschaft, Flüchtlingen mehr Sicherheit und Unterstützung zu geben. Sie fordern, das Los der vielen Binnenvertriebenen zu verbessern, die nicht von der Flüchtlingskonvention geschützt sind.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat die Kampagne "Flucht und Vertreibung - 60 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention" gestartet, da das Schicksal der 43 Millionen Flüchtlinge weltweit von Öffentlichkeit und Politik verdrängt wird. "Die größte Katastrophe ist das Vergessen", sagt die Direktorin des evangelischen Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel.
"Zuflucht ist ein Menschenrecht", heißt es in dem Aufruf. Die am 28. Juli 1951 verabschiedete UN-Flüchtlingskonvention müsse wieder mit Leben erfüllt werden. 80 Prozent aller Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern. Pakistan nahm 2009 mit 1,7 Millionen Flüchtlingen weltweit die meisten Menschen auf, gefolgt von Iran und Syrien. In den ärmsten Ländern Afrikas leben Millionen Vertriebener.
Der Aufruf fordert besonders, das schwere Los Binnenvertriebener zu erleichtern. Laut UN waren 2010 etwa 27,5 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Schätzungen zufolge sind mindestens die Hälfte davon Kinder, die am meisten unter der Entwurzelung leiden. Binnenflüchtlinge fallen nicht automatisch unter den Schutz der UN-Konvention. Sie erhalten deshalb oft von keiner Seite offizielle Hilfe, sondern sind auf die Solidarität selbst schon armer Haushalte angewiesen und der Willkür von Behörden und Militärs ausgeliefert.
Die Bundesregierung soll sich bei den Vereinten Nationen für die Rechte Binnenvertriebener einsetzen. Alle Staaten müssen dazu bewegt werden, internationale Leitlinien für Binnenvertriebene anzuerkennen.
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