Grimme-Preis 2013: Acht Auszeichnungen gehen an ARD-Koproduktionen
München (ots)
Der Grimme-Preis ist einer der wichtigsten deutschen Fernsehpreise. Nach seinen Statuten zeichnet das Grimme-Institut solche Produktionen aus, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". In dieser Hinsicht vorbildlich und damit preiswürdig waren für die Jury in diesem Jahr acht ARD-Ko- und Auftragsproduktionen.
In der Kategorie "Fiktion" erhielten Dorothee Schön (Buch), Johannes Fabrick (Regie) und Wotan Wilke Möhring stellvertretend für das gesamte Schauspielensemble den Grimme-Preis für "Der letzte schöne Tag" (WDR). Der von hager moss produzierte Film, der im Ersten im Januar 2012 zu sehen war, verfolgt über etwas mehr als eine Woche das Weiteleben der hinterbliebenen Familie eines Suizidopfers und entwickelt nach dem Urteil der Jury daraus "eine tief berührende Phänomenologie des Trauerns durch Tätigsein".
Bei den "Serien & Mehrteilern" wurden Thomas Kirchner (Buch), Christian Schwochow (Regie), Lars Lange (Ausstattung) und stellvertretend für das gesamte Ensemble Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen und Sebastian Urzendowsky für "Der Turm" (MDR/ARD Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/RBB) ausgezeichnet. Der von teamworx produzierte Zweiteiler nach dem gleichnamigen Roman von Uwe Tellkamp war im Oktober 2012 im Ersten zu sehen. Die Jury hält den Film für eines der "seltenen Beispiele einer optimalen Literaturverfilmung", weil ihm "der Drahtseilakt zwischen Opulenz und Verdichtung" gelingt.
In der Kategorie "Information & Kultur" wurde Thomas Riedelsheimer (Buch/Regie/Kamera/Schnitt) für seinen Film "Seelenvögel" (WDR) geehrt. Der von Filmpunkt realisierte Dokumentarfilm zeigt, wie die drei an Leukämie erkrankten Kinder Pauline, Richard und Lenni und deren Familien mit der Krankheit umgehen. Laut Einschätzung der Jury ist mit 'Seelenvögel' ein Film gelungen, der "einen zum Weinen bringt, ohne traurig zu machen". Der Film wurde im September 2011 im Rahmen der ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" im Ersten gezeigt.
Für seine Dokumentation "Ein deutscher Boxer" (NDR/SWR) erhielt Eric Friedler (Buch/Regie) einen Grimme-Preis. Die NDR-Produktion wurde im Juni 2012 im Ersten ausgestrahlt. Der Film über Charly Graf, den farbigen Box-Schwergewichtsmeister von 1985, ist, so die Jury, "eine dichte, spannende Biografie, die zu keiner Zeit langatmig wirkt und den Zuschauern eine kritische Reflexion ermöglicht".
"Lebt wohl, Genossen" (ZDF/ARTE/rbb) porträtiert in sechs Folgen den Zerfall der Sowjetunion. Dafür erhielten Andrei Nekrasov und György Dalos (Buch) sowie Christian Beetz und Georg Tschurtschenthaler (Produzenten) den Grimme-Preis. Das "Filmpanorama", so die Jury, "zieht uns in seinen Bann: neugierig, fordend und unvoreingenommen einserseits, aber auch abgeklärt, wissend, wehmütig".
In der Kategorie "Unterhaltung" erhielten Mizzi Meyer (Buch), Arne Feldhusen (Regie) und der Schauspieler Bjarne Mädel den Grimme-Preis für "Der Tatortreiniger - Schottys Kampf" (NDR). Mit der von Nordfilm produzierten ausgezeichneten Folge sei dem Team ein Stück "von gesellschaftlicher Relevanz" gelungen, das "nicht didaktisch, sondern saukomisch daherkommt", ein "politischer Beitrag", der an "Witz kaum zu überbieten" ist.
Der "Publikumspreis der Marler Gruppe" ging an Beate Langmaack (Buch), Rainer Kaufmann (Regie) sowie an die Darsteller Devid Striesow und Stipe Erceg für "Blaubeerblau" (BR/MDR/ARD Degeto). Der von der Polyphon Film und Moviepool produzierte Film über die Begegnung zweier ehemaligen Klassenkameraden in einem Sterbehospiz lief 2012 im Rahmen der ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" im Ersten. Dem Film sei es laut dem Urteil der Jury gelungen, "ein sensibles Thema auf eine sehr bewegende und gleichwohl auch humorvolle Weise zu behandeln".
Das "Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst" wurde vergeben an Jan Schomburg (Buch/Regie) für seinen Film "Über uns das All" (WDR). Der von Pandora Film produzierte Film lief im Juli 2012 in der Reihe "Debüt im Ersten". Die Begründung der Jury: "'Debüt im Ersten': Das gehört zu den allerersten Adressen des deutschen Fernsehfilms. Hier debütierte auch Jan Schomburgs erster Langfilm - mit vollem Recht", denn der Regisseur "erzählt mit großer Könnerschaft eine Geschichte, die eine existentielle Krisensituation umkreist".
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