„Ich habe nicht den Anspruch, in dieser Partei alles zu machen“
Köln (ots)
Sahra Wagenknecht will nicht Parteivorsitzende in ihrer eigenen Partei werden. Das sagte sie in der vom WDR produzierten ARD-Sendung „Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Sahra Wagenknecht“ (Sonntag, 12.11.2023 um 22.45 Uhr im Ersten und ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek).
„Ich gehe davon aus, dass den Parteivorsitz jemand anderes macht, weil ich nicht den Anspruch habe, jetzt alles in dieser Partei zu machen und zu richten“, so Wagenknecht.
Auf die Frage, wer für den Parteivorsitz infrage käme, sagt sie: „Beispielsweise Amira [Mohamed Ali] könnte das sehr gut machen. Die hat ja auch Erfahrungen, auch im organisatorischen Bereich, da ist sie deutlich besser als ich.“
Wagenknecht unterstrich ihren Anspruch, mit ihrer neuen Partei, die sie im Januar gründen möchte, auch in Regierungsverantwortung gehen zu wollen. Auf die entsprechende Frage antwortete sie: „Ja, natürlich! Ich möchte, dass in unserem Land eine andere Politik gemacht wird, eine, die Probleme nicht ständig nur aussitzt.“
Eine Spitzenkandidatur bei der Europawahl im kommenden Jahr hält sich Wagenknecht offen: „Es spricht viel dafür, es spricht allerdings auch manches dagegen.“ Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefällt. Ihr Hauptaugenmerk gelte aber auch künftig der Bundespolitik.
Zum möglichen künftigen Koalitionspartner SPD gefragt, sagte sie, Olaf Scholz „wäre jetzt nicht jemand, wo ich mir vorstellen könnte, dass wir da auf einen Nenner kommen“.
Eine Koalition mit den heutigen Grünen lehnt Wagenknecht hingegen ab. „Das ist ausgeschlossen, mit denen zu koalieren, mit Herrn Habeck, mit Frau Baerbock, das ist eine Politik, die unserem Land wirklich massiv schadet.“ Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kritisierte sie mit den Worten: „Ich finde nicht, dass sie dem Ansehen unseres Landes hilft, so wie sie mit erhobenen Zeigefinger durch die Welt fährt. Ich vermisse das diplomatische Gespür, was ich von jemanden erwarte, der Außenminister ist.“
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine würde Wagenknecht eine diplomatische Anstrengung durch Altkanzler Gerhard Schröder begrüßen: „Also, ich bin dankbar für jeden, der da vermitteln kann. Und natürlich ist es sinnvoll, wenn man in einem solchen Konflikt vermittelt, dass man einen gewissen Zugang hat. Nur er müsste dann natürlich auch von der Bundesregierung eine gewisse Autorisierung bekommen“, so Wagenknecht.
„Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Sahra Wagenknecht“ ist die vierte Folge des Formats, das 2022 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde.
Der Film läuft am Sonntag, 12.11.2023, von 22.45 bis 23.30 Uhr im Ersten. Ab 18 Uhr ist eine 60-minütige Fassung in der ARD-Mediathek zu sehen.
Hinweis: Die 60-minütige Fassung steht voraussichtlich ab Sonntagvormittag im Vorführraum der WDR-Presselounge (presse.wdr.de).
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