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eco-Umfrage: Lizenzvergabe an das Konsortium Mobile 3.0 wirft Handy-TV zurück Ohne Mobilfunkbetreiber wird sich das neue Format nicht durchsetzen können

Köln (ots)

Köln, 19. November 2007 - Wegen des wahrscheinlichen
Zuschlags für die Sendeplattform auf Basis der DVB-H-Technik durch 
die Landesmedienanstalten an das Konsortium Mobile 3.0 gehen 
Branchenexperten davon aus, dass sich die Verbreitung von Mobile TV 
in Deutschland verzögern wird. 69 Prozent der in einem vom eco 
Verband der deutschen Internetwirtschaft durchgeführten SMS-Voting* 
befragten Fachleute sind der Ansicht, dass sich das Fernsehen auf dem
Handy ohne die Mobilfunkbetreiber nicht wird durchsetzen können. "Sie
sind traditionell diejenigen, die die neuen Geräte subventionieren, 
auf den Markt bringen und durch Werbung den Verkauf der Services 
unterstützen müssen, damit Mobile TV ein Erfolg werden kann", nennt 
Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Leiterin des AK 
M-Commerce bei eco, die Gründe für diese Ansicht. 26 Prozent der 
Befragten sind außerdem der Meinung, dass das aus verschiedenen 
Medienkonzernen bestehende Konsortium 3.0 die schwierige Aufgabe im 
Hinblick auf die flächendeckende Empfangbarkeit und die 
Preisgestaltung nicht wird stemmen können. "Die Position der 
Mobilfunkbetreiber ist nicht aussichtslos, wie in den Medien 
teilweise dargestellt wird. Sie müssen mit ins Boot geholt werden und
können dann über Vermarktungsmaßnahmen ihren Profit ziehen. Ich 
fürchte, dass sich die Mobilfunkbetreiber ansonsten juristisch wehren
werden und sich die Einführung entsprechend verzögern wird", so Dr. 
Bettina Horster weiter. Dementsprechend sind auch nur fünf Prozent 
der befragten Experten der Meinung, dass die Vergabe der Lizenz "ein 
schwerer Schlag für die Mobilfunkbetreiber ist." Es ist infolgedessen
nicht damit zu rechnen, dass etwa T-Mobile, Vodafone und O2, die sich
ebenfalls in einem Konsortium um die Sendelizenz beworben haben, 
dramatische Umsatzeinbußen zu befürchten haben.
In einer weiteren Umfrage** wollte eco wissen, wie viele 
Bundesbürger im Jahr 2012 regelmäßig auf dem Handy fernsehen werden. 
Eine große Mehrheit sieht die flächendeckende Verbreitung bis zu 
diesem Zeitpunkt noch skeptisch: 43 Prozent schätzt, dass die Zahl 
der Nutzer unter fünf Millionen liegt, weitere 24 Prozent gehen von 
zehn bis maximal 15 Millionen Menschen in Deutschland aus. 
Koreanische oder japanische Verhältnisse sind demnach hierzulande 
vorerst nicht zu erwarten. Im "Land der aufgehenden Sonne" ist 
Handy-TV bereits jetzt für über vierzig Millionen Verbraucher ebenso 
alltäglich wie der Reiskonsum. Im Zusammenhang mit dem "Fernsehen zu 
jeder Zeit und an jedem Ort" stellt sich natürlich auch die Frage, 
welche Inhalte Konsumenten zur regelmäßigen Nutzung verleiten. 
"Diesbezüglich zeichnet sich ein wenig überraschender Trend ab. 21 
Prozent der Befragten sehen die Sportberichterstattung an erster 
Stelle, 14 Prozent erotische Inhalte", berichtet Dr. Bettina Horster.
Auf den Plätzen folgen Kurznachrichten (13 Prozent) und 
Informationsdienste zu Themen wie Wetter und Verkehr (11 Prozent). 
Eher geringe Chancen werden den extra auf das Handyformat 
zugeschnittenen "Daily Soaps" eingeräumt. Lediglich neun Prozent der 
Branchenkenner glauben, dass solche Sendungen am ehesten zur 
Akzeptanz von Handy-TV führen. "Die Content-Anbieter müssen 
allerdings auch bedenken, dass es sich um eine ganz eigene Gattung 
handelt. Es wird nicht funktionieren, die Inhalte aus dem stationären
Fernsehen 1:1 auf das Handy zu bringen. Für dieses Format müssen neue
Konzepte entwickelt und produziert werden", so Dr. Bettina Horster 
weiter. "Trotz der Tatsache, dass Deutschland im Vergleich zu anderen
Ländern beim mobilen Fernsehen noch hinterherhinkt, bin ich 
optimistisch, dass sich das Format auch bei uns durchsetzen wird. 
Dafür müssen allerdings noch einige Voraussetzungen erfüllt werden: 
eine ausreichende Anzahl Endgeräte auf dem Markt, ein interessantes 
Programmbouquet und die flächendeckende Verbreitung - bisher sind 
diese noch nicht gewährleistet."
Wichtige Hintergründe zum Thema werden im Rahmen des eco 
Kongresses "Ist das Internet noch zu retten?" am kommenden 
Donnerstag, den 22. November, in Köln diskutiert. Journalisten sind 
herzlich eingeladen, am Kongress teilzunehmen. Weitere Informationen 
und Anmeldemöglichkeit unter www.eco.de
* Am SMS-Voting des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft
haben sich fünfzig Fach- und Führungskräfte aus der 
Telekommunikations- und Mobilfunkbranche beteiligt.
** An der schriftlichen eco-Umfrage zum Thema "Mobile Entertainment" 
nahmen 84 Branchenkenner teil. Beide Befragungen erheben keinerlei 
Anspruch auf Repräsentativität, sondern sind dem explorativen Bereich
zuzuordnen. Die Ergebnisse der Befragungen spiegeln eine 
Grundstimmung in der Branche wider und lassen dementsprechend 
Rückschlüsse auf künftige Tendenzen zu.
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der 
Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 360 
Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 250.000 Mitarbeiter und 
erwirtschaften einen Umsatz von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im 
eco-Verband sind die rund 190 Backbones des deutschen Internet 
vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet
voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie
und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der 
eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen 
Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren 
und in internationalen Gremien.

Pressekontakt:

Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail:
info@eco.de, Web: www.eco.de

PR-Agentur: Team Andreas Dripke, Tel.: 0611/97315-0, E-Mail:
team@dripke.de

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