SPIEGEL TV-Reportage
Themenankündigungen für die nächsten Wochen
Berlin (ots)
Der einsame Tod
Montag, 4. April 2005, 22.45 Uhr
Jeden Monat sterben in Köln ungefähr 60 Menschen einsam in ihren Wohnungen. Trotz intensivem Leichengeruch und überfüllter Briefkästen werden die Toten manchmal erst nach Wochen gefunden. Wenn die sterblichen Überreste dann abtransportiert und in der Gerichtsmedizin näher untersucht werden, beginnt die Arbeit der städtischen Ermittler.
Sie verschaffen sich Zutritt zu den Wohnungen, sichern das Eigentum, suchen nach Bargeld, Wertsachen und Dokumenten. Das hat einen simplen Grund: Damit die Stadt Köln nicht auf den Bestattungskosten der Verstorbenen sitzen bleibt, müssen die Beamten versuchen, mögliche Verwandte ausfindig zu machen. Diese sind laut Gesetz dazu verpflichtet, für die Bestattungskosten dieser so genannten "Fundleichen" aufzukommen. Rund 2000 Euro kostet in der Domstadt die anonyme Beisetzung in der Kupferurne, die günstigste Art der Beerdigung. Bei ihren Recherchen nach Hinterbliebenen offenbart sich den Beamten dann manchmal die Tragödie einer Vereinsamung.
"SPIEGEL TV"-Autor Mate Spörl hat Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes bei ihrer heiklen Arbeit begleitet.
Ganz normal national
Montag, 11. April 2005, 22.45 Uhr
Von den Linken werden sie als "Nationalsozialarbeiter" beschimpft. Die Rechten werfen ihnen Infiltration vor. Die Streetworker von Gangway bewegen sich in Berlin-Treptow in einem Bezirk mit zwei Prozent Ausländeranteil. Fast alle Jugendlichen sind hier irgendwie rechts. Was das genau bedeutet, können viele von ihnen kaum erklären.
Probleme haben sie trotzdem. Sie hängen rum, trinken zu viel Alkohol und wissen nicht, was aus ihnen werden soll. Manchmal kommt ein netter Mann von der NPD vorbei und gibt Bier aus. Dann lädt er die Kids zu Demonstrationen ein oder Versammlungen. Endlich was zu tun.
Die Streetworker von Gangway versuchen diesen Anwerbungsversuchen zuvorzukommen. Sie bieten den Kids Hilfe an: Bei Ämtergängen, Wohnungssuche und alkoholfreier Freizeitgestaltung. Viele der Mädchen, wie "KW-Jule" zum Beispiel, sind schon früh von zu Hause abgehauen. Auch Jenny zog schon mit sechzehn aus, gesellte sich zu den grölenden Trinkerrunden und lernte rechte Parolen auswendig. Sie übernachtete mal hier und mal da und plötzlich war sie schwanger. Gelandet ist sie im Krankenhaus, weil Jenny sich schlecht ernährt hat und das Baby in ihrem Bauch zu klein ist. "KW-Jule" ist schon Mutter geworden. Ohne die Streetworker könnten beide ihr neues Leben mit Kind kaum organisieren, was ihnen ohne Nachwuchs schon schwer fiel.
Doch es gibt Grenzen: Sobald die Jugendlichen sich einer rechten Organisation anschließen oder auf Demos auftauchen, stellen die Streetworker ihre Hilfe ein. So konnten sie auch "SS-Rico" helfen, der sich mittlerweile von seinen braunen Ex-Kameraden distanziert hat. In den Knast geht er trotzdem, sein Strafregister hat die Bewährungsgrenze längst gesprengt. SPIEGEL TV hat die Straßenarbeit der Betreuer beobachtet, die Jugendlichen bei ihren Ämtergängen begleitet und war beim Spieleabend dabei. Ein Gesellschaftsspiel, das die Streetworker selbst entwickelt haben. Es heißt: "Alles, alles über Deutschland".
Die Sozialhilfedetektive
Mit Prüferinnen unterwegs in Berlin
Montag, 18. April 2005, 22.45 Uhr
Seit zwei Jahren begleitet SPIEGEL TV-Reportage zwei Prüferinnen vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Marina Preuß und Viola Stellmach besuchen allein erziehende Mütter, arbeitslose Männer, Berufsanfänger, Rentner oder junge Paare. Sie alle haben eines gemein: sie beziehen Geld vom Staat, meistens Sozialhilfe.
Ab Januar hat sich das für viele geändert. Rund die Hälfte der Sozialhilfeempfänger in Steglitz-Zehlendorf gilt als arbeitsfähig und fällt unter Hartz IV. Für sie ist dann die Bundesagentur für Arbeit zuständig, die Sozialdetektivinnen verlieren ihre besten Kunden. Von acht Mitarbeitern bleiben dem Sozialen Prüfdienst gerade mal drei - unter ihnen Preuß und Stellmach. Aber sie werden auch weiterhin gut zu tun haben. Gegen Jahresende ist noch einmal eine Flut von Anträgen gestellt worden, die alle nach altem Recht bearbeitet werden müssen. SPIEGEL TV zieht Bilanz und fragt nach.
Palast aus Zweitausendundeiner Nacht
Das "Emirates Palace" in Abu Dhabi
Montag, 25. April 2005, 22.45 Uhr
Das Einfahrtstor ist doppelt so hoch wie der "Arc de Triomphe", die Kuppel mächtiger als die des Petersdoms, die Fassade doppelt so lang wie die von Versailles. Das Anfang März eröffnete "Emirates Palace" in Abu Dhabi ist das größte, das luxuriöseste, das teuerste Hotel, das die Welt je gesehen hat. Der Palast aus Zweitausendundeiner Nacht wurde errichtet, um die Pracht des Sieben-Sterne-Hotels "Burj Al Arab" im benachbarten Dubai noch zu übertreffen.
Abu Dhabi und Dubai, die beiden wichtigsten arabischen Emirate, haben einen bizarren Wettlauf begonnen um die jeweils größten, höchsten und teuersten Projekte. Es geht um Macht, Einfluss und weltweites Prestige. "SPIEGEL TV"-Autor Ralph Quinke berichtet vom aktuellen Stand des Wettrüstens der Hotellerie am arabischen Golf.
Im Oldie durch den Wüstensand
Eine verrückte Rallye durch Arabien
Montag, 2. Mai 2005, 22.45 Uhr
Sie sind aus einer anderen Zeit, sie sind kostbar, sie erzielen Millionen auf internationalen Auktionen: Automobile Preziosen aus den 30er, 50er, 60er Jahren. Modelle mit klangvollen Namen wie Rolls-Royce, Ferrari oder Maybach. Wertvolle Sammlerstücke, die von ihren Eigentümern gepflegt und gehätschelt, aber nur selten gefahren werden. Vielen Besitzern sind ihre Raritäten zu schade, um damit auch nur über eine schlaglochfreie deutsche Straße zu fahren.
Doch die wahren Enthusiasten wollen ihre Oldtimer auch bewegen - und das nicht auf einer gemütlichen Kaffeefahrt am Wochenende, sondern im Renntempo auf einer mörderischen Rallye.
40 Oldtimer-Narren aus Europa, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten trafen sich in Abu Dhabi zu einer Wettfahrt durch die Wüsten Arabiens. In 14 Tagen wurden eben mal Millionen in den Sand gesetzt. "SPIEGEL TV"-Autor Ralph Quinke hat das verrückte Rennen begleitet.
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