WEISSER RING und Deutscher Olympischer Sportbund kooperieren / Initiative zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen (25.11.2010)
Mainz (ots)
Die Opferschutz-Organisation WEISSER RING ist neuer Kooperationspartner der Aktion "Gewalt gegen Frauen - nicht mit uns" des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Im November starten vielerorts Schnupperkurse zur Selbstbehauptung.
DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach und Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, begrüßen die Kooperation beider Organisationen im Rahmen der Aktion als Start für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
"Egal ob körperliche oder sexualisierte Gewalt, ob in der Partnerschaft, auf der Straße oder in der Sporthalle: bei uns ist kein Platz für Gewalt. Auch hier gilt im DOSB das Null-Toleranz-Prinzip", erklärte Dr. Thomas Bach. "Wir freuen uns über den neuen kompetenten Partner WEISSER RING, der vielfältige Erfahrung in der Opferhilfe und bei der Prävention von Gewalt mitbringt."
"Der Gedanke der Prävention von Gewalt gegen Frauen kann durch die zahlreichen Sportvereine in die Mitte der Gesellschaft getragen werden und der WEISSE RING hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Teil dieses wichtigen Präventionsnetzwerkes zu sein", betonte Roswitha Müller-Piepenkötter, die den Bundesvorsitz des WEISSEN RINGS kürzlich übernahm.
Anlässlich des "Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen" am 25. November ruft der DOSB im Rahmen der Aktion "Gewalt gegen Frauen - nicht mit uns" gemeinsam mit dem ihm angeschlossenen Kampfsportverbänden alle Kampfsportvereine auf, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen anzubieten. Dafür empfiehlt der DOSB den Vereinen, auch lokal die Zusammenarbeit mit den Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und kommunalen Frauenbüros sowie mit dem neuen Partner WEISSER RING zu suchen. Bei diesen Kursen wird viel Wert auf den Praxisbezug gelegt werden. So verteilt der WEISSE RING auch Trillerpfeifen, mit denen notfalls Alarm gegeben werden kann. Start der diesjährigen Aktion wird Anfang November sein.
"Wir wollen mit unseren Angeboten Frauen den Rücken stärken und laden ein, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung unter fachlicher Anleitung auszuprobieren", sagte DOSB- Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers: "Ich wünsche mir, dass in diesem Jahr noch mehr Vereine mitmachen und bundesweit viele Schnupperangebote für Frauen und auch Mädchen und Jungen anbieten."
Frauen sind tagtäglich unterschiedlichsten Formen von sexualisierter Gewalt ausgesetzt: Anmache, Belästigung, frauenfeindliche Sprüche bis hin zur Nötigung und körperlicher Gewalt. Das geschieht keineswegs aus Versehen und auch meist im nahen sozialen Umfeld. Frauen sind oft nicht in der Lage, sich zu wehren, weil sie sich unterlegen fühlen.
Aus Angst vor Übergriffen schränken sie eher ihren Aktionsradius und ihre Bewegungsräume - und damit ihre Lebensqualität - ein. Sport kann wirkungsvolle Hilfen bei der Prävention und der Intervention gegen Gewalt an Frauen und Kindern anbieten. In Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen können sie ihr Selbstwertgefühl, ihr Selbstvertrauen und ihre Verteidigungsbereitschaft stärken. Sie werden motiviert, gefährliche Situationen wahrzunehmen und sich entsprechend selbstbewusst zu verhalten. Die Initiative des DOSB wird getragen vom Deutschen Aikido-Bund, dem Deutschen Judobund, dem Deutschen Ju-Jutsu-Verband, dem Deutschen Karate Verband und von der Deutschen Taekwondo Union.
Aktionspartnerinnen sind der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, die Frauenhauskoordinierungstelle, die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der WEISSE RING.
Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen. Betroffene und ihre Angehörigen erreichen den WEISSEN RING bundesweit unter der für sie kostenfreien Rufnummer 116 006.
Weitere Hinweise und Informationen über die Aktion und die Kooperationspartnerinnen gibt es im Internet unter www.aktiongegengewalt.dosb.de .
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