Roswitha Müller-Piepenkötter bleibt Bundesvorsitzende
Ex-NRW-Justizministerin weitere vier Jahre an Spitze des WEISSEN RINGS
Radebeul (ots)
Die Ex-Justizministerin von Nordrhein-Westfalen, Roswitha Müller-Piepenkötter, ist von der Bundesdelegiertenversammlung des WEISSEN RINGS in Radebeul für vier Jahre zur Bundesvorsitzenden des Vereins gewählt worden. Sie steht dem WEISSEN RING seit 2010 vor. Zu ihren Stellvertretern gewählt wurden der Präsident des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, und Dr. Helgard van Hüllen.
Vor der Delegiertenversammlung richtete die 64-jährige Müller-Piepenkötter den Appell an die Politik, das Opferentschädigungsgesetz nicht zum Nachteil der Opfer von Straftaten zu ändern: "Es ist unerhört, dass der Bundesgesetzgeber sich unverfroren von dem verabschieden will, was laut Gesetzbegründung Grundlage für das Opferentschädigungsgesetz war, nämlich die vollständige wirtschaftliche Sicherung, wenn jemand durch eine Gewalttat Gesundheit und Arbeitskraft verliert." Es sei unmenschlich, aus fiskalischen Gründen Kriminalitätsopfern die nötige Unterstützung zu kürzen.
"Als angesehener Dialogpartner der Politik werden wir uns dafür einsetzen, dass Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz nicht gekürzt werden. Im Gegenteil, wir treten dafür ein, dass auch Stalking als Tatbestand in das Opferentschädigungsgesetz aufgenommen wird", unterstrich Müller-Piepenkötter. Nach dem Opferentschädigungsgesetz erhalten alle, die Opfer eines vorsätzlichen, rechtswidrigen tätlichen Angriffs werden oder durch dessen rechtmäßige Abwehr verletzt werden und dadurch eine gesundheitliche Schädigung erleiden unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen vom Staat. Der Leistungskatalog umfasst zum Beispiel die Kostenübernahme von Behandlungsmaßnahmen und Therapien, aber auch Rentenleistungen.
Müller-Piepenkötter dankte den 3.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern des WEISSEN RINGS: "Noch öfter als die finanzielle Unterstützung ist der menschliche Beistand notwendig und die sachkundige Begleitung auf dem Weg zu Behörden und Gerichten, damit Verbrechensopfer wieder ihren Platz inmitten der Gesellschaft einnehmen können." Dafür stünden die ehrenamtlichen Mitarbeiter des WEISSEN RINGS. "Sie bieten Unterstützung, die zeitlich und menschlich weit über das hinausgeht, was berufsmäßige Helfer leisten können", stellte die Bundesvorsitzende heraus.
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