Caritas international: "Helfer werden immer öfter zur Zielscheibe" - Zum "Welttag der Humanitären Hilfe" erinnert das Hilfswerk an entführte und ermordete Mitarbeiter
Freiburg (ots)
Besorgt ist Caritas international angesichts der wachsenden Gefährdung von humanitären Helfern. In Hilfsprojekten des Hilfswerkes des Deutschen Caritasverbandes waren im vergangenen Jahr in Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik lokale Helfer getötet worden. In Kolumbien wurde eine Friedensaktivistin entführt. Insgesamt sind weltweit im Jahr 2018 laut dem aktuellen Aid Worker Security Report weltweit 399 Helfer entführt, verletzt oder getötet worden. Das sind 86 Gewaltopfer mehr als im Jahr zuvor. So viele wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr.
"Es ist in höchstem Maße besorgniserregend, dass unsere humanitären Helfer immer öfter zur Zielscheibe von Angriffen werden, denn dieser Trend gefährdet die Hilfe für notleidende Menschen massiv", erläutert Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Humanitäre Grundsätze würden von Kriegsparteien immer weniger respektiert; insbesondere bei innerstaatlichen Konflikten. Eine Reihe von Gewalttaten gegen Helfer, so Müller, entspringe einer politischen oder ideologischen Agenda. In anderen Fällen wolle man sich unliebsamer Augenzeugen entledigen oder verspreche sich von Entführungen ein Geschäft.
Caritas international leistet unter anderem in den fünf weltweit gefährlichsten Ländern Süd-Sudan, Syrien, Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik humanitäre Hilfe. Oliver Müller: "Als Hilfsorganisation leben wir in einem ständigen Zwiespalt: Wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird, ist die Hilfe in der Regel zugleich am gefährlichsten. Es ist ein stetiger Balance-Akt einerseits alles zu tun, damit so viel Hilfe wie möglich zu den am stärksten Notleidenden gelangt, aber unsere Helfer andererseits so effektiv wie möglich vor Gefahren zu schützen."
Seit 2009 wird jedes Jahr am 19. August der Welttag der Humanitären Hilfe begangen. Es wird an diesem Tag der humanitären Helfer gedacht, die weltweit im Einsatz für Menschen in Not ihr Leben ließen.
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