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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Positive Bilanz zum Ende des Berufsbera-tungsjahres 2008/2009 trotz wirtschaftlicher Krise

Nürnberg (ots)

"Die Bilanz zum Abschluss des
Berufsberatungsjahres 2008/2009 am 30. September 2009 zeigt, dass 
sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt trotz der Rezession weiter 
ent-spannt hat. Die Zahl der Jugendlichen, die für das bereits 
begonnene Ausbildungsjahr noch eine Lehrstelle suchen, bleibt relativ
klein. Die Zahl der unbesetzten Berufsausbil-dungsstellen ist 
ebenfalls geringer als im Vorjahr", so die Einschätzung des 
Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit (BA) Raimund Becker 
anlässlich der Vorstellung der Bilanz des abgelaufenen 
Berufsberatungsjahres.
Von Oktober 2008 bis September 2009 wurden der Ausbildungsvermittlung
der BA und der Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) insgesamt 475.400 
Ausbildungsstellen gemeldet, dies sind 36.200 oder 7,1 Prozent 
weniger als im Vorjahreszeitraum, aber trotz deutlicher Rezession 
lediglich 6,9 Prozent weniger als zur Boomphase 2006/2007. Der 
Rückgang betraf sowohl die betrieblichen als auch die 
außerbetrieblichen Ausbildungsstellen
(-24.200 auf 408.400 Stellen bzw. -11.900 auf 67.000 Stellen). Dabei 
zeigen sich deutli-che Unterscheide zwischen den westlichen und den 
östlichen Bundesländern. In West-deutschland wurden insgesamt 381.500
(-20.300 bzw. -5,1 Prozent) und in Ostdeutsch-land 93.600 Stellen 
(-15.900 bzw. -14,5 Prozent) gemeldet.
Die rückläufige Zahl der Ausbildungsstellen korrespondiert mit der 
Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Nach den 
Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des 
Handwerkskammertages sowie der Kammern der Freien Be-rufe wurden bis 
zum 30. September 2009 insgesamt 454.900 Verträge geschlossen, 7,7 
Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Ausbildungsvermittlung der BA und der ARGEn wurde im Verlauf des 
Berichtsjahres von 533.400 Bewerbern bei der Suche nach einer 
Lehrstelle eingeschaltet, 86.700 oder 14,0 Prozent weniger als vor 
einem Jahr und über ein Viertel weniger als noch im 
Berufs-beratungsjahr 2006/2007. Damit nimmt nun schon das dritte Jahr
in Folge die Bewerber-zahl sowohl in West- als auch in Ostdeutschland
ab. In Westdeutschland verringerte sich die Bewerberzahl um 51.400 
oder 10,7 Prozent auf 430.600. In Ostdeutschland gingen die Bewerber 
im Vorjahresvergleich um 35.200 oder 25,6 Prozent auf 102.600 zurück.
Ur-sächlich für diesen Rückgang sind vor allem:
  • der demografische Wandel, der sich ganz deutlich auf die Bewerberzahlen in Ost-deutschland, aber auch allmählich in Westdeutschland niederschlägt. Dieser Rück-gang zeigt sich auch in der weiter sinkenden Zahl von Absolventen allgemein bil-dender Schulen.
  • eine offenbar zunehmende Tendenz zu höheren Schulabschlüssen, insbesondere (Fach-)Hochschulreife, die zu einem längeren Verbleib der Jugendlichen im Schul-system beiträgt.
  • die verbesserte Bilanz des letzten Ausbildungsjahres und die verstärkten Bemü-hungen der BA um die sogenannten "Altbewerber", also Jugendliche, die bereits in früheren Jahren die Schule beendet haben, 45,7 Prozent der 2008/2009 gemelde-ten Bewerber sind Altbewerber, d.h. sie haben bereits im Vorjahr oder in früheren Jahren die Schule verlassen.
  • die Ausweitung der Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung durch die BA wirkt sich positiv auf den Ausbildungsmarkt aus. Damit ermöglicht die BA Schüle-rinnen und Schülern zu einem frühen Zeitpunkt mit Betrieben in Kontakt zu kom-men, was zu einem besseren und früheren Matching am Ausbildungsmarkt führt, ohne dass die expliziten Angebote der Ausbildungsvermittlung der BA in Anspruch genommen werden.
  • die zunehmende Nutzung der Jobbörse der BA als Selbstinformationseinrichtung bei der Ausbildungsplatzsuche.
Am Ende des Berufsberatungsjahres waren bei der BA und den ARGEn 
9.600 Bewerber noch unversorgt, das war ein Rückgang von 4.900 bzw. 
33,8 Prozent. Damit blieben deutschlandweit 1,8 Prozent der bei der 
BA und den ARGEn gemeldeten Bewerber ohne Lehrstelle oder 
alternatives Angebot (West: 1,6; Ost: 2,6 Prozent aller Bewerber). In
Westdeutschland hatten 6.900 (-3.300 bzw. -32,0 Prozent) der Bewerber
keine Ausbil-dungsstelle oder ein alternatives Angebot gefunden, in 
Ostdeutschland waren es 2.700, 1.700 bzw. 38,1 Prozent weniger als im
vergangenen Jahr.
Der Anteil der Bewerber, die in eine Ausbildung eingemündet oder 
darin verblieben sind, lag mit 51 Prozent in etwa auf dem Niveau des 
Vorjahres. 16 Prozent der Bewerber ha-ben sich für einen weiteren 
Schulbesuch oder ein Studium und sieben Prozent für eine weitere 
Qualifizierung (zum Beispiel eine berufsvorbereitende 
Bildungsmaßnahme, eine Einstiegsqualifizierung oder das Nachholen des
Hauptschulabschlusses) entschieden. Weitere vier Prozent haben eine 
Arbeit aufgenommen.
Die Zahl der Ende September noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag 
mit 17.300 um 2.300 bzw. 11,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der 
Rückgang zeigt sich sowohl in West- als auch in Ostdeutschland. Im 
Westen sind 14.500 Stellen noch unbesetzt, das sind 2.200 oder 13,0 
Prozent weniger als im Vorjahr. In Ostdeutschland sind 2.600 Stellen 
noch frei, 100 oder 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Den bei der BA und den ARGEn gemeldeten 9.600 unversorgten Bewerbern 
stehen am Ende des Berufsberatungsjahres noch 17.300 unbesetzte 
Stellen gegenüber. Die rechne-rische Differenz zwischen der Zahl der 
bei der BA und den ARGEn gemeldeten unver-sorgten Bewerbern (9.600) 
und den dort unbesetzten Ausbildungsstellen (17.300) - die so 
genannte "Lücke" - beträgt -7.700. Damit ergibt sich das zweite Jahr 
in Folge am Ende des Beratungsjahres ein Stellenüberhang. Diese gute 
Bilanz gilt allerdings nur für West-deutschland. Hier liegt die 
"Lücke" bei -7.600. In Ostdeutschland gab es dagegen 100 mehr 
unversorgte Bewerber als unbesetzte Stellen. Im vergangenen Jahr 
betrug der Stel-lenüberhang 5.000 Stellen. Diese positive Bilanz 
betraf auch damals nur Westdeutschland (Ost Lücke -1.600). Vor zwei 
Jahren lag die "Lücke" noch bei 14.300 mehr.
Erstmals liegen neben den Daten der Ausbildungsvermittlung der BA und
der ARGEn auch Daten aus den bei den zugelassenen kommunalen Trägern 
(zkT) registrierten Be-werbern vor; die Transparenz der 
Ausbildungsmarktstatistik wird damit weiter erhöht. Bei den zkT waren
insgesamt 22.300 Bewerber für Ausbildungsstellen gemeldet, von denen 
(am 14. September, also früher als bei den BA-Daten) noch 6.800 als 
unversorgt galten.
"Die Bilanz der Daten zur Ausbildungsvermittlung bedeutet nicht 
das Ende der Vermitt-lungsaktivitäten. Vielmehr melden sich auch 
jetzt noch Jugendliche, die z. B. keinen Stu-dienplatz erhalten haben
oder eine weiterführende Schule abbrechen und nun doch eine duale 
Berufausbildung anstreben. Außerdem melden auch Betriebe noch freie 
Ausbil-dungsstellen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr", 
zeigte BA-Vorstand Becker Perspektiven auf.
Die bisherigen Erfahrungen des Nationalen Paktes für Ausbildung 
sprechen dafür, dass im so genannten "fünften Quartal" von Oktober 
bis Dezember eine große Anzahl der der-zeit noch unbesetzten Stellen 
mit Auszubildenden besetzt werden kann und im Gegenzug bislang 
unvermittelte Bewerber einen Ausbildungsplatz oder eine Alternative 
finden. Zu-dem hat sich aber auch gezeigt, dass die 
Nachvermittlungsaktivitäten des Paktes noch in die ersten Monate des 
neuen Kalenderjahres hineinreichen. Becker betonte abschlie-ßend: 
"Mit den Ende September noch bei der BA und den ARGEn gemeldeten 
17.300 unbesetzten Ausbildungsplätzen und den noch freien 
EQ-Praktikumstellen stehen genü-gend Angebote zur Verfügung, um allen
ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Ju-gendlichen einen 
Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen."
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet un-ter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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