Deutsche Imkerverbände verabschieden "Berliner Resolution"
Wachtberg (ots)
Derzeit wird die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013 auf EU- und Bundesebene diskutiert. Sie wird eine zentrale Aufgabe dieses Jahrzehnts sein und auch die Weichen für eine nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Artenvielfalt stellen. Einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Bienenvölker sind die veränderten Lebensbedingungen für Insekten. Der ländliche Raum wird durch modernen Ackerbau immer mehr von Monokulturen geprägt. Besonders die Nutzung von Biomasse für Wärme und Strom wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut und ist in verschiedenen Regionen, z. B. durch vermehrten Maisanbau, weithin sichtbar.
Deshalb hat der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) alle deutschen Imkerverbände zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen. Resultat dieses Treffens am gestrigen Tag war die Verabschiedung der so genannten "Berliner Resolution", einem gemeinsamen Positionspapier zum Thema "Gemeinsame Agrarpolitik 2014 - 2020". "Wir denken, es ist an der Zeit für einen Appell aller deutschen Imkerinnen und Imker an die Politik und die Landwirtschaft", so D.I.B.-Präsident Peter Maske.
An der Arbeitstagung der Imkerverbände am Nachmittag nahmen neben dem Präsidium und erweiterten Präsidium des D.I.B., Vertreter des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bundes (DBIB), der European Professional Beekeepers Association (EPBA), des Mellifera e. V., Imkerfachgruppen von bioland, naturland und demeter teil. In der Resolution sprechen sich die deutschen Imkerverbände für eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus, da die aktuellen Herausforderungen
- Schutz der biologischen Vielfalt, - Bekämpfung des Rückganges von Bienenvölkern, - Stärkung der Vitalität der Bienen durch Schaffung ganzjähriger Pollen- und Nektarversorgung, - blühende Alternativpflanzen zu Mais bei Biomasseerzeugung - Herausforderungen zum Klimawandel und - keine Belastung von Boden und Wasser
nur durch eine Landwirtschaft mit vielen ökologischen Elementen erfolgversprechend auf europäischer Ebene erreicht werden kann. Die gesamte Resolution wurde auf der Homepage des D.I.B. unter www.deutscherimkerbund.de/index.php?presse veröffentlicht.
Am Abend ergriffen Vertreter der verschiedenen politischen Parteien im Bundestag und des Deutschen Bauernverbandes bei einem Politischen Abend die Gelegenheit, ihre unterschiedlichen Standpunkte zur Entwicklung der GAP nach 2013 darzulegen und die Forderungen der Imkerverbände zu bewerten. Ulrike Höfken, Landwirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, betonte, dass sich die Imkereien der Unterstützung der Länder sicher sein könnten und deren Forderungen Gehör fänden. Anliegen müsse eine starke gemeinsame Agrarpolitik sein, denn diese sei unverzichtbar für Europa. Es sei ein Riesenfortschritt, so die Ministerin, wenn es gelänge, Greening-Maßnahmen in die 1. Säule der Agrarförderung zu etablieren. Die Veranstaltung schließt mit einer Pressekonferenz am heutigen Tag.
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