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KAB Deutschlands

Europas Handlungsfähigkeit muss jetzt zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen

Erfurt (ots)

"Die in Lissabon erreichte Einigkeit und
Handlungsfähigkeit muss zu mehr sozialer Gerechtigkeit in Europa 
führen, forderte Birgit Zenker, Bundesvorsitzende der KAB. Zum 
Auftakt des KAB-Bundesverbandstages in der Landeshauptstadt Erfurt, 
zu der auch EU-Parlamentspräsident Pöttering erwartet wird, begrüßte 
Zenker die Einigung von Lissabon. "Europa muss jetzt endlich bei den 
Menschen ankommen und die soziale Spaltung in Europa beseitigt 
werden", sagt sie.
Wie das geschehen kann, darüber diskutieren unter dem Motto "Leben
und Arbeiten in Europa - Soziale Gerechtigkeit jetzt!" die 250 
Delegierten. Die KAB tritt für eine Harmonisierung und Angleichung 
sozialer Standards, Bestimmungen und Verfahren ein.
"Jeder sechste Europäer lebt unterhalb der Armutsgrenze oder ist 
von Armut bedroht. Das ist ein Skandal!", betonte Zenker. Die soziale
Spaltung sei zu einem europäischen Problem geworden. Über 14 
Millionen sind trotz Arbeit arm. "Die Zahl der so genannten working 
poor steigt in Europa an." "Bundeskanzlerin Merkel" so Zenker, "muss 
endlich die Weichen gegen Billigjobs und Ausbeutung stellen". Sie 
bezeichnete "Billigjobs als staatlich subventionierte Ausbeutung". 
"Immer mehr Menschen sind trotz Vollzeitjob auf staatliche 
Unterstützung angewiesen" kritisierte sie. "Auch hier in Thüringen 
sind immer mehr Vollzeitarbeitnehmer auf Unterstützung angewiesen", 
beklagte Wigbert Iseke, KAB-Diözesanvorsitzender. Die katholischen 
Arbeitnehmer fordern einen europäischen Mindestlohn, der mindestens 
die Höhe von 50 Prozent des jeweiligen nationalen Durchschnittslohns 
erreicht.
Kritik übte die KAB auch an Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt an, 
der sich gegen eine schnelle Umsetzung der Richtlinie zur Stärkung 
der Eurobetriebsräte wandte. "Die Resolution beruht auf der 
Zustimmung der Europäischen Volksparteien und muss umgesetzt werden",
fordert Zenker. Die Delegierten setzen sich in Erfurt dafür ein, dass
die betriebliche und überbetriebliche Mitbestimmung ausgebaut wird. 
"Die sozialen Rechte in Europa müssen eingelöst werden", so die 
KAB-Bundesvorsitzende. Die KAB tagt noch bis Sonntag in der Thüringer
Landeshauptstadt.

Pressekontakt:

KAB Deutschlands: Matthias Rabbe 0178/ 7722-414

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