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EM 2004: ARD-Hörfunk wirbt von Mo. - Sa. bis 22.35 Uhr
Aus nach der Vorrunde: Werbezeitenausweitung im ARD-Hörfunk muss gestoppt werden

Berlin (ots)

In einer aktuellen Preisliste der ARD Sales &
Services zur Fußball-Europameisterschaft 2004 werden Werbeblöcke für
14 Radioprogramme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zur "maximalen
Zielgruppenabdeckung" angeboten. Die national einheitlichen
Werbezeiten liegen dabei montags bis samstags bis 22.35 Uhr und damit
deutlich jenseits der bislang von den Landesrundfunkanstalten geübten
Praxis sowie im Widerspruch zu einzelnen landesgesetzlichen
Regelungen.
Hans-Jürgen Kratz, Vizepräsident und Vorsitzender des Fachbereichs
Hörfunk des VPRT, sieht in dem Verhalten der ARD-Werbetöchter das
beste Beispiel dafür, dass eine tageszeitliche Begrenzung der Werbung
auch im Hörfunk endlich Eingang in die Gesetze finden muss: "Das
Werbeverhalten der ARD bei der EM-Übertragung im Hörfunk zeigt einmal
mehr, dass die interne Aufsicht durch die ARD-Gremien nicht
funktioniert. Es kann nicht sein, dass gebührenfinanzierte
Radioprogramme Werbung rund um die Uhr verkaufen können. Gerade die
massenattraktive EM 2004 darf hierfür keine Ausnahme bilden."
Nach dem Rundfunkstaatsvertrag dürfen die Länder den
Landesrundfunkanstalten bis zu 90 Minuten Hörfunkwerbung werktäglich
im Jahresdurchschnitt einräumen. Fast alle Länder haben entweder
zusätzlich eine tageszeitliche Begrenzung der Hörfunkwerbung
vereinbart oder die Anstalten beschränken sich auf Werbeschaltungen
zu bestimmten Uhrzeiten. Werbeprogramme des WDR-Hörfunks sind dabei
auf die Zeit von 6:00 bis 18:00 Uhr werktäglich beschränkt. Mangels
gesetzlicher Regelung wurde diese geübte Praxis im Rahmen der EM 2004
kurzerhand aufgegeben.
Hierfür hat Hartmut Gläsmann, Geschäftsführer von Radio NRW und
Mitglied des Hörfunk-Vorstandes des VPRT, kein Verständnis: "Es geht
nicht um Schutzreflexe für den privaten Hörfunk, sondern um faire
Wettbewerbsverhältnisse im dualen Hörfunksystem. Dass zum Beispiel
der WDR gerade in diesen ökonomisch schwierigen Zeiten ungestraft
Grenzen überschreiten kann, an die er sich bisher gehalten hat, ist
nicht akzeptabel."
In Nordrhein-Westfalen wird aktuell das WDR-Gesetz überarbeitet.
Der VPRT wird im Rahmen des Gesetzgebungsvorhabens die Aufnahme einer
tageszeitlichen Begrenzung im WDR-Hörfunk einfordern.
Für Rückfragen:
Pressesprecher
Hartmut Schultz
Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101
Email:  schultz@schultz-kommunikation.de

Original-Content von: VAUNET - Verband Privater Medien, übermittelt durch news aktuell

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