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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Einzelwürdigung Auernhammer: "Leistungen als Wegbereiter der Präzisions-Landwirtschaft bedeutsam"
Deutscher Umweltpreis 2001: Prof. Dr. Hermann Auernhammer

Berlin (ots)

"Äcker können heute so gezielt und differenziert
bewirtschaftet werden, dass Überdüngungen und unverhältnismäßiger
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Interesse des Umweltschutzes
praktisch ausgeschlossen werden. Wenn die Landwirtschaft mess- und
überprüfbar geworden ist, Standards geschaffen und in die Praxis
umgesetzt werden können, dann ist das wesentlich Professor
Auernhammers Verdienst." - Mit diesen Worten würdigte heute Fritz
Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU), vor Medienvertretern in Berlin die Lebensleistung des
60jährigen Prof. Dr. Hermann Auernhammer als einem der Träger des
Deutschen Umweltpreises 2001. Er arbeitet im Fachgebiet Technik im
Pflanzenbau des Department für Biogene Rohstoffe und Technologie der
Landnutzung der Technischen Universität München.
Auernhammer sei der Initiator einer umweltschonenden
Landwirtschaft, in der mithilfe moderner Technologie eine auf
kleinste Standorte zugeschnittene Unkrautregulierung und Düngung
möglich geworden sei. Diese "Präzisions-Landwirtschaft" sei nicht nur
wesentliche Grundlage für einen deutlich verbesserten Schutz des
Grundwassers. Sie verringere auch die Gefahren für die Artenvielfalt
und trage so erheblich zur Umweltentlastung bei.
Es liege auf der Hand, dass eine Entlastung der Umwelt von
Einträgen aus der Landwirtschaft eintrete, wenn Produktionsmittel
räumlich so gezielt wie möglich eingesetzt würden. Würden Äcker nach
ihren spezifischen standörtlichen Gegebenheiten bewirtschaftet,
richte sich die Düngung nach dem zu erwartenden Ertrag und dem daraus
erwachsenden Entzug von Nährstoffen aus dem Boden aus. Überdüngungen
und damit Gefährdungen des Grundwassers dürften auf dieser Teilfläche
ausbleiben. Unkrautregulierung und Pflanzenschutz könnten ebenfalls
in Intensität und Wirkstoffwahl nach der Befallssituation genau
dosiert werden. Mengenverringerungen von Pflanzenschutzmitteln seien
zu erwarten.
Für die Vielfalt von Arten und Biotopen sei die kleinstandörtliche
Unterschiedlichkeit der Agrarlandschaft von zentraler Bedeutung. Eine
zunehmende Nivellierung von Standorten hinsichtlich Feuchtigkeit oder
Nährstoffen sei einer der wichtigsten Gefährdungsfaktoren für die
Artenvielfalt. Eine bessere Berücksichtigung spezifischer
Beschaffenheit von Äckern sei mit Hilfe der
"Präzisions-Landwirtschaft" möglich. Positive Effekte bezüglich der
Artenvielfalt seien zu erwarten. Brickwedde: "Vor diesem Hintergrund
sind die Leistungen von Prof. Auernhammer als wesentlicher
Wegbereiter des ‚Precision Farming' sehr bedeutsam."
Bereits Anfang der 80er Jahre habe Auernhammer erkannt, dass durch
die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien die
Produktionsprozesse in der Feldbewirtschaftung entscheidend verändert
und wesentlich umweltfreundlicher gestaltet werden können. Die
Arbeiten hätten zunächst begonnen mit der Entwicklung einer kleinen
automatischen Wetterstation für die Erfassung betrieblicher
Besonderheiten mit völlig neuen Möglichkeiten bei der Nutzung von
Prognosemodellen. Gefolgt sei die Erarbeitung von traktorinternen
Wiegetechniken zur Überwachung einer möglichst exakten Düngung.
Durch vorausschauende Ansätze zur sensorgestützten
Stickstoffdüngung habe Auernhammer diese Möglichkeiten nochmals
vertieft. Über die Erfassung der vorhandenen Biomasse und der
Standarddaten könne damit die durch das Düngen eingebrachte
Stickstoffmenge an die Aufnahmemöglichkeit der Pflanze angepasst
werden. In seiner jüngsten Arbeit beschäftige sich Auernhammer mit
der automatischen Prozessdatenerfassung. Hiermit werde eine
Felddokumentation ermöglicht, die den verbraucherorientierten
Einstieg in die "gläserne Produktion" von der Saat bis zum Verzehr
ermögliche. Die Praxis selbst wende sich den neuen Technologien zu
und bestätige damit indirekt die hohe Bedeutung der Arbeiten des
Preisträgers.
Professor Auernhammer habe kontinuierlich und hartnäckig die
Weiterentwicklung moderner Kommunikationstechnologien und
Datenverarbeitung in der Landwirtschaft vorangetrieben. Der
Technologietransfer von der Wissenschaft in die Praxis sei maßgeblich
mit seinem Namen verbunden. Brickwedde: "Er hat durch seine
Entwicklungen dieser bedeutenden Technologie den Weg bereitet. Die
Innovationsleistung besteht darin, moderne Kommunikationstechnologien
aus anderen Branchen integriert und maßgeblich vorangebracht zu
haben. Diese Leistung ist vorbildlich und nachahmenswert."
PRESSESPRECHER:
Franz-Georg Elpers
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail:  fg.elpers@dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

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  • 14.09.2001 – 08:00

    Preisträger werden präsentiert!

    Osnabrück/Berlin (ots) - Der mit einer Million Mark höchstdotierte Umweltpreis Europas, der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, wird am 21. Oktober in Freiburg erneut vergeben. Sein Preisträgerverzeichnis liest sich wie das "Who ist Who" des nationalen und internationalen Umweltschutzes: die Unternehmer Dr. Michael Otto, Georg Salvamoser, Aloys Wobben und Dr.-Ing. Klaus Steilmann, das ökologische Musterdorf Wulkow, der ...