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Einst sonnten sich Krokodile in der Arktis
War der arktische Ozean vor 50 Millionen Jahren ein grünes Meer?

Hamburg (ots)

Vor etwa 50 Millionen Jahren war das Nordpolarmeer
offenbar ein riesiger Süßwassersee mit zahlreichen Wasserpflanzen und
Kleinstlebewesen. Das lassen die Bohrungen eines internationalen
Forscherteams in den Sedimentschichten des Meeresbodens vermuten,
über die NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Juni-Ausgabe (EVT
20.5.2005) berichtet.
Die ältesten Sedimente sind etwa 55 Millionen Jahre alt und mit
Fossilien einer mikroskopisch kleinen und Wärme liebenden Alge der
Gattung Apectodinium durchsetzt. Ihre Anwesenheit lässt darauf
schließen, dass die Arktis damals ihre wärmste Phase seit dem
Dinosaurierzeitalter erlebte. Zu dieser Zeit sonnten sich Krokodile
unter der Sonne Grönlands. In den etwas jüngeren Schichten fanden die
Forscher Sporen des Farns Azolla, der im Süßwasser zu Hause ist. Da
die Sedimente mit den Sporen durchsetzt sind, glauben die
Wissenschaftler, dass die Arktis vor 50 Millionen Jahren ein grünes
Meer gewesen sein muss.
Wann und warum das Eis die Herrschaft in der Arktis übernahm,
müssen weitere Forschungen erbringen. Vermutlich hat der Farn Azolla
dabei aber eine entscheidende Rolle gespielt: Das schnell sprießende
Gewächs entzog der Luft Kohlendioxid, eine der Ursachen der globalen
Erwärmung, und schuf damit die Voraussetzung für die Eisbildung.
Außerdem könnte das riesige Süßwasserreservoir eine Erklärung bieten:
Süßwasser gefriert schneller als Salzwasser, und die entstehende
Eisfläche reflektierte das Sonnenlicht, wodurch das Klima offenbar
weiter abkühlte.
Für Rückfragen: 
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Sandra Pickert
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5504
Fax:  (040) 3703-5590 
Pickert.Sandra_fr@ng-d.de

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