ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Viele Medikamente vertragen sich nicht mit Alkohol
Berlin (ots)
Wer Arzneimittel einnimmt, sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker Alkohol trinken. Bei einigen Medikamenten können zum Teil schwerwiegende Wechselwirkungen auftreten, andere werden durch Alkohol nicht beeinflusst. "Die möglichen Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Alkohol sind vielfältig", so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. "Auf der sicheren Seite sind Patienten, die während der Arzneimitteltherapie vollständig auf Alkohol verzichten. Aber in vielen Fällen sind geringe Mengen Alkohol ab und zu vertretbar. Wer auf sein Glas Bier oder Wein nicht verzichten möchte, sollte den Apotheker nach möglichen Wechselwirkungen fragen. Das rate ich vor allem älteren Patienten."
Viele Medikamente, die im zentralen Nervensystem wirken, vertragen sich nicht mit Alkohol. Dazu gehören Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie viele Arzneimittel gegen Depressionen, Parkinson oder Epilepsie. Werden sie dennoch mit Alkohol kombiniert, sind die Auswirkungen nur schwer vorhersehbar. Alkohol kann die Wirkung der Medikamente verändern oder die Nebenwirkungen verstärken. Fink: "Wer abends ein Schlafmittel mit einem doppelten Wodka herunterspült, ist am nächsten Morgen immer noch sehr müde und darf sich nicht ans Steuer setzen." Auch einige Medikamente aus der Selbstmedikation vertragen sich nicht mit Alkohol. Verschiedene Arzneimittel gegen Allergien sollten zum Beispiel nicht mit Alkohol kombiniert werden, weil dies die Fahrtauglichkeit einschränken kann.
Medikamente können auch zu einer Alkohol-Unverträglichkeit führen. Alkohol wird normalerweise in der Leber über die Zwischenstufe Acetaldehyd abgebaut. Einige Arzneimittel hemmen dessen weiteren Abbau. Reichert sich Acetaldehyd im Körper an, treten unter anderem Erbrechen, Atemnot oder Herzrasen auf. Patienten, die bestimmte Antibiotika oder Medikamente gegen Pilzinfektionen einnehmen, vertragen deshalb auch kleine Mengen Alkohol schlecht. Der Apotheker informiert gerne darüber, ob diese Wechselwirkung für den individuellen Patienten relevant ist.
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