Alle Storys
Folgen
Keine Story von ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände mehr verpassen.

ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Hilfstaxe: Krankenkassen wälzen Lasten auf Apotheken ab und gefährden die flächendeckende Versorgung

Hilfstaxe: Krankenkassen wälzen Lasten auf Apotheken ab und gefährden die flächendeckende Versorgung
  • Bild-Infos
  • Download

Berlin (ots)

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) kann die am 19. Januar 2018 von der Schiedsstelle nach § 129 Abs. 8 SGB V gefällte Entscheidung zur so genannten Hilfstaxe nicht mittragen. Die Umsetzung des durch die Zustimmung der Krankenkassenvertreter und der unparteiischen Schiedsstellenmitglieder gefassten Mehrheitsbeschlusses gefährdet die flächendeckende Versorgung der Patienten mit onkologischen parenteralen Zubereitungen (Zytostatika). Die Neuverhandlung der Hilfstaxe ("Vertrag über die Preisbildung für Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen laut §§ 4 und 5 der Arzneimittelpreisverordnung") war nötig geworden, nachdem das im Jahr 2017 in Kraft getretene Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) apothekenexklusive Zytostatika-Ausschreibungen der Kassen verboten, dafür aber Rabattverträge zwischen Kassen und Herstellern neu eingeführt hatte.

Die Ablehnung des Schiedsspruches durch den DAV hat mehrere Gründe: Erstens sind die pauschalen Abschlagssätze vom Einkaufspreis bei der Abrechnung mit den Krankenkassen zu hoch für die Apotheken, und die Regelung für den Fall, dass der Apotheker den vereinbarten Abschlag im Einkauf nicht realisieren kann, ist nicht ausgereift. Die daraus resultierenden finanziellen Risiken sind nicht abschätzbar. Zweitens wurde der Antrag des DAV zur Erhöhung des Arbeitspreises abgelehnt, und drittens gelten die Regelungen des Schiedsspruches rückwirkend ab 1. November 2017. Dadurch wird in bereits abgerechnete Fälle eingegriffen.

"Wir lehnen das Ergebnis des Schiedsverfahrens ganz klar ab", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker: "Die Krankenkassen haben gesetzlich die Möglichkeit bekommen, Rabattverträge mit den Herstellern von Wirkstoffen für Krebsrezepturen abzuschließen. Wir fordern die Kassen auf, am Markt vorhandene Einsparpotentiale auf diesem Wege zu generieren und nicht die bundesweit etwa 300 Schwerpunktapotheken mit speziellem Reinraumlabor über zu hohe Abschläge und nicht ausreichend flankierende Regelungen einem unkalkulierbaren finanziellen Risiko auszusetzen." Insgesamt, so Becker, gehe das Schiedsergebnis auch systematisch in eine falsche Richtung: "Wir wollten eine Vergütungsvereinbarung, die die Arbeitsleistung der Apotheken anerkennt und von der alten Praxis wegführt, dass Apotheken ihre Wirtschaftlichkeit über Einkaufskonditionen sichern müssen. Leider ziehen die Kassen hier nicht mit." Der DAV wird die Sachlage jetzt bewerten und über das weitere Vorgehen entscheiden, so Becker.

Weitere Informationen unter www.abda.de

Pressekontakt:

Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, 030 40004 132, r.kern@abda.de

Christian Splett, Pressereferent, 030 40004 137, c.splett@abda.de

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Weitere Storys: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
  • 19.01.2018 – 11:50

    Antipsychotika: Eine Erfolgsgeschichte

    Schladming (ots) - Ohne Medikamente 3 Jahre krank - mit ihnen nur 16 Tage: Arzneimittel gegen Psychosen sind eine der großen Erfolgsgeschichten der Pharmazie. "Vor der Entwicklung der Antipsychotika dauerte eine Psychose durchschnittlich 3 Jahre. In den 1950er Jahren kamen die ersten Medikamente auf den Markt. Durch sie hat sich die akute Krankheitsdauer einer Psychose auf durchschnittlich 16 Tage verkürzt", sagte Prof. ...

  • 18.01.2018 – 10:50

    Bei Migräne Triptane frühzeitig anwenden

    Schladming (ots) - Migräne ist eine Form von Kopfschmerzen, die Patienten immer häufiger zum Arzt führt. Typisch für Migräne sind Schmerzattacken, die zwischen 4 Stunden und 3 Tagen lang andauern. Die Patienten sind zusätzlich sehr empfindlich für Licht und Geräusche. "Die Zähne zusammenbeißen und möglichst lange mit der Medikamenteneinnahme zu warten, ist bei Migräne der falsche Weg. Wer merkt, dass eine ...