ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Apotheken werden mit 650 Mio. Euro belastet
Reaktion auf Spiegel-Beitrag am 30.6.2003
Berlin (ots)
"Wenn der Fixzuschlag pro Arzneimittel auf 8,10 Euro festgelegt wird, bedeutet dies gegenüber 2002 eine Mehrbelastung der Apotheken in Höhe von 650 Mio Euro. Von einem 500- Millionen-Geschenk, wie es der Spiegel berichtet, kann keine Rede sein." Dies betonte Prof. Rainer Braun, Hauptgeschäftsführer der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, am Montag in Berlin. Braun reagierte damit auf einen Beitrag des Spiegel in seiner Ausgabe vom 30.6.2003.
Hintergrund ist die Umstellung des Vergütungssystems für Apotheken von der bislang rein preisabhängigen Variante auf ein neues Kombinationsmodell aus preisabhängigen und preisunabhängigen Komponenten. Nach dem Bericht des Spiegel soll der preisunabhängige Fixzuschlag auf 8,10 pro Packung festgesetzt werden. In der Gesetzesvorlage waren 7,30 Euro genannt. Die Regelung der Gesetzesvorlage hätte gegenüber dem Jahr 2002 eine Verminderung des Apotheken-Einkommens vor Steuern von 1,15 Mrd. Euro zur Folge gehabt. "Dies würde zwar durch die neue Zahl um 500 Mio. Euro reduziert. Wer aber eine Verminderung des Einkommens um 650 Mio. Euro als Geschenk bezeichnet, textet an der Realität vorbei." meinte Braun. "Vielmehr will die Bundesregierung die Überbelastung der Apotheken durch das Beitragssatzsicherungsgesetz (BSSichG) auf diese Weise festschreiben."
Seit Jahresbeginn mussten die Apotheken in Deutschland als Folge des BSSichG bereits rund 10.000 Arbeitsplätze abbauen. Die ABDA erwartet bis Ende des Jahres den Verlust von insgesamt 20.000 Arbeitsplätzen - nicht durch Gegebenheiten des Marktes, sondern als Folge gesetzgeberischer Maßnahmen.
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