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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zur Tarifeinigung bei der Bahn

Köln (ots)

Es gibt zwei Gewinner der schnellen Einigung im
Tarifstreit bei der Bahn: Das sind die Kunden und das Personal des 
Staatskonzerns. Bahnfahrern bleibt diesmal ein nervtötender Streik 
erspart. Und die
142000 Tarifbeschäftigten des Unternehmens dürfen sich über bessere 
Arbeitszeiten und satte Reallohngewinne freuen. Davon konnten 
Beschäftigte in anderen Branchen lange Zeit nur träumen: Nicht selten
wurden bei Abschlüssen nicht einmal die Verluste bei der Kaufkraft 
ausgeglichen. Angesichts deutlich nachgelassener Teuerung sind 4,5 
Prozent mehr Lohn plus Einmalzahlung ein schönes Plus für die 
Eisenbahner. Ganz offensichtlich wollte die Bahn diesmal den 
schnellen Abschluss und war deswegen zu erheblichen Konzessionen
beim Volumen des Abschlusses bereit. Das liegt auch in der 
schillernden Person von Norbert Hansen begründet: Nach seinem 
anrüchigen Seitenwechsel vom Chef der größten Bahngewerkschaft 
Transnet zum Personalvorstand der Bahn brauchte er in seiner ersten 
Tarifrunde unbedingt einen schnellen Erfolg.
Dass er bei diesem Abschluss eben nicht um jede Zahl hinter
dem Komma gefeilscht hat, sondern sich spendabel gezeigt hat, ist 
auch daran zu erkennen: Seine Offerte zu den Löhnen wurde nahezu eins
zu eins in die Einigung übernommen. Das Angebot war also so gut - da 
sahen die Gewerkschaften keine Notwendigkeit mehr zu
verhandeln. Eine Rolle hat sicherlich auch gespielt, dass der
Bahn-Börsengang einstweilen in den Sternen steht: Für Bahnchef 
Hartmut Mehdorn ist damit erst einmal der Druck weg, Investoren 
attraktive Renditen vorlegen zu müssen.
Bahnkunden sollten sich allerdings keinen Illusionen hingeben: Die 
nächste Preisrunde bei den Tickets kommt bestimmt. Die Bahn wird 
trotz rückläufiger Energiepreise keine Gelegenheit auslassen, an
der Preisschraube zu drehen. Die Rendite im Personenfernverkehr ist 
chronisch gering. Bahnnutzer sollten sich auf weitere Überraschungen 
nach dem Muster der Schalter-Gebühren gefasst machen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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