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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Bildungspolitik/Bachelor

Köln (ots)

<$3>Späte Einsicht
<$4>SANDRO SCHMIDTzur Reform des Bachelor-Studiums
<$0><$19>R<$0>eformphasen sind auch Versuchsphasen: Wenn von heute 
auf morgen alles
neu, besser, anders werden soll, in Jahrzehnten erprobte, doch auch 
festgefahrene
Strukturen aufzubrechen sind, kann niemand erwarten, dass alles 
sofort perfekt funktioniert.
Kein Wunder also, dass die Umstellung der 
Magister/Diplom-Studiengänge auf Bachelor/Master
- gelinde gesagt - nicht reibungslos verläuft. Das Ärgerliche: die 
tiefgreifende Neuorganisation
wird letztlich auf dem Rücken der Studenten ausgetragen.
Dies haben nun die Kultusminister in leider sehr später Einsicht 
erkannt. Sie stellen
einige Eckpfeiler des neuen Systems zu Recht in Frage und wollen 
entschlacken. Vieles
hätte man sich denken können, ja müssen: natürlich ist es unmöglich, 
nach sechs Semestern
denselben breit angelegten und in die Tiefe gehenden Bildungsstand 
aufzuweisen, wie
es von früheren Hochschulabsolventen zu erwarten war. Auch die vier 
Semester aufgesatteltes
Master-Studium schaffen da nur unzureichend Besserung. Doch die 
Kernziele der "Bologna-Reform"
waren ja auch andere: Vergleichbarkeit im europäischen Raum und 
deutlich jüngere Absolventen,
die statt umfassender wissenschaftlicher Ausbildung praxis-, sprich 
joborientiert
studieren sollen.
Das hat nicht jeder verstanden oder verstehen wollen. Nicht an den
Unis, die sich
schwer vom früheren Bildungsideal lösen. Nicht in den Firmen, die 
sich mit dem Bachelor-Absolventen
selten zufrieden geben und gerne schon mal die Stelle für die 
"eierlegende Wollmilchsau"
ausschreiben: den 24-jährigen promovierten Spezialisten mit 
ausgeprägter Auslands-
und Praxiserfahrung. Den jedoch gibt es kaum.
<$19>A<$0>lso, da in einer sich auch universitär weiter 
vernetzenden Welt ein deutscher
Sonderweg zurück zum alten Studiensystem mehr schadet als nützt, 
lautet die Konsequenz,
den Bachelor allseits als das zu akzeptieren, was er ist: ein 
Schmalspurstudiengang,
der für den gehobenen Berufseinstieg reicht, doch nicht für mehr. Und
das, bitteschön,
wusste man doch vorher.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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